Potsdamer Stadtentwicklung: Bauausschuss votiert für mehr Badestellen und Parkhäuser
Von Solaranlagen bis zur Freilichtbühne: Auf der Freundschaftsinsel hatte der Bauausschuss am Dienstagabend viele Themen zu besprechen.
Potsdam - Eine Rampe für Rollstuhlfahrer in der Speicherstadt wird es nicht geben, dafür bis Ende des Jahres ein Konzept für die Freilichtbühne. Die PNN geben einen Überblick über die Entscheidungen des Bauausschusses.
Parkhäuser
Mitten in der Klimadebatte sollen in Potsdam Standorte für neue Parkhäuser gesucht werden. Der Bauausschuss sprach sich am Dienstagabend auf CDU-Antrag mit knapper Mehrheit dafür aus, bei der Konzeption des Innenstadtverkehrskonzepts nach entsprechenden Standorten zu suchen. Trotz Parkraumbewirtschaftung und Anwohnerparkausweisen wird die Parkplatzsituation in der Innenstadt und den Vorstädten prekär, so die Begründung der CDU: „Diese Missstände können dauerhaft nur durch ausreichend große Parkhäuser behoben werden.“ Allerdings sollen dort auch Fahrräder abgestellt werden dürfen. Dieser Änderung hatte sich die CDU in der Diskussion angeschlossen.
Rampe in der Speicherstadt
Eine Rampe für Rollstuhlfahrer wird es am künftigen Stadtplatz in der nördlichen Speicherstadt nicht geben. Die FDP-Fraktion hatte in einem Antrag gefordert, eine Rampe statt des geplanten Aufzugs zu errichten. Mit Verweis auf den häufig defekten Lift an der Alten Fahrt wurde in dem Antrag ein uneingeschränkter Zugang gefordert. Stadtplanungschef Andreas Goetzmann rechnete vor, dass die Rampe angesichts des Höhenunterschieds zur Langen Brücke von 4,25 Meter und einer maximalen Neigung von sechs Grad ungefähr 100 Meter lang sein müsste. Im Unterschied zur Alten Fahrt werde der Aufzug in einem Gebäude auf einem privaten Grundstück installiert. Wie berichtet wird dort ein Hotel mit einem Durchgang zu dem geplanten Stadtplatz gebaut. Am Ende der Diskussion zog die FDP ihren Antrag zurück.
Freilichtbühne
Das Konzept für die Aufstellung der Staudenhoffiguren auf der Freundschaftsinsel soll im vierten Quartal fertig sein, wie die Stadtverwaltung im Bauausschuss mitteilte. Dazu soll es Gespräche mit der Bürgerstiftung geben. Wie berichtet ist der Abbruch der Bühne auf der Freundschaftsinsel geplant, der Bereich soll danach neu gestaltet werden.
Badestellen
Die Stadtverwaltung soll an Potsdams Seen und Flüssen auf die Suche nach Badestellen gehen. Dafür hat sich am Dienstag der Bauausschuss auf CDU-Antrag ohne Gegenstimme ausgesprochen. Der Bedarf übersteige im Sommer das Angebot in Potsdam, so die Begründung. „Eine wachsende Stadt braucht das“, sagte die Linke-Stadtverordnete Isabelle Vandre. Das „theoretische Potenzial an Wasserflächen“ sei in Potsdam sehr groß, so die Verwaltung. Allerdings fielen viele Uferstreifen auch in Schutzgebiete oder seien wie der Fahrländer See wegen Blaualgenbelastung nicht zum Baden geeignet. Ergebnisse soll es im nächsten Jahr geben.
Partygärten
Die Partygärten im Volkspark werden an ihrem wahrscheinlich künftigen Standort zwischen der Biosphäre und dem Betriebshof zeitlich nur eingeschänkt nutzbar sein. Das teilte die Stadtplanungschef Andreas Goetzmann am Dienstag im Bauausschuss mit. Zur Diskussion stand ein Antrag der CDU, Flächen für die Partygärten zu sichern, falls sie nicht an der Biosphäre realisiert werden können. Man einigte sich schließlich darauf, den Antrag zu verschieben, bis eine Machbarkeitsstudie die Zukunft der Biosphäre geklärt hat.
Solaranlage
Die Stadtverwaltung soll den Bau einer anderthalb Fußballfelder großen Solaranlage in Marquardt vorantreiben. In der Bauleitplanung bekommt das Projekt nach dem Willen des Bauausschusses nun eine höhere Priorität. Laut Grundstückseigentümer Uwe Flade können 250 Haushalte versorgt werden. Zuvor hatte das Projekt wegen Kapazitätsmangels in der Stadtverwaltung auf Eis gelegen.