Potsdamer Talente: Fußballerinnen Melissa Kössler und Gina Chmielinski: Auf dem Weg zum Stern
Melissa Kössler und Gina Chmielinski gehören zu den vielversprechendsten Talenten von Frauenfußball-Bundesligist Turbine Potsdam. Mit der deutschen U19-Nationalmannschaft kämpfen sie nun um den Europameistertitel. Oma-Unterstützung und Mama-Zettel sollen helfen.
Groß, athletisch und torgefährlich ist die eine - klein, wendig und dribbelstark die andere: Melissa Kössler sowie Gina Chmielinski gehören zu den vielversprechendsten Talenten des Frauenfußball-Bundesligisten Turbine Potsdam. Vom heutigen Dienstag bis 30. Juli treten die beiden 18-Jährigen mit der deutschen Juniorinnen-Nationalmannschaft bei der U19-Europameisterschaft in der Schweiz an. Ihr Ziel: der Stern. Den bekommt der Titelträger auf das Trikot.
Melissa Kössler hat ihren ersten Stern für den Deutschen Fußball-Bund (DFB) bereits erkämpft. 2017 wurde sie U17-Europameisterin in Prag. Und zugleich beste Torschützin des Turniers. Dieses Erfolgserlebnis habe ihr einen Schub für die Karriere gegeben, sagt die gebürtige Potsdamerin. „Jede Fußballerin möchte Titel gewinnen.“ Zwei Deutsche Meisterschaften holte sie als B-Juniorin bei Turbine. Wie auch Gina Chmielinski. Sie hätte bei der U17-EM im vergangenen Jahr ebenfalls dabei sein sollen, doch verletzungsbedingt fiel sie aus. Dementsprechend ist ihr das nun anstehende U19-Kontinentalchampionat besonders wichtig. Deutschland trifft in der Vorrundengruppe B zunächst auf Dänemark, dann die Niederlande und abschließend Italien. „Wir haben ein starkes Team“, meint die Mittelfeldspielerin. „Da ist einiges möglich, hoffe ich.“
Von Kindesbeinen an kickt Chmielinski
Gina Chmielinski stammt aus Ludwigsfelde, ist Fußballerin mit Leib und Seele. Fast schon ihr ganzes Leben. Gerade mal zwei Jahre alt hatte es ihr ein im elterlichen Garten liegender Ball angetan. Fortan ging es für sie steil bergauf. Ludwigsfelder FC, ab der siebten Klasse Sportinternat und Turbine Potsdam, DFB-Nachwuchs seit der U15-Altersstufe. 2016 wurde sie in den Potsdamer Erstligakader hochbeordert. Zwölf Einsätze bekam Gina Chmielinski bisher in Deutschlands höchster Spielklasse, erzielte dabei gegen Bayern München ein wunderschönes Tor. „Ich gebe in jedem Training Vollgas, motiviere andere und mich selbst. Den Spaß sollte man nicht verlieren“, erzählt sie und fügt lachend hinzu: „Mein Opa war begeisterter Fußballer. Heute ist meine Oma größter Fan. Die hat ganz schön viel Ahnung.“
Ihr wird daher nicht verborgen geblieben sein, dass, wie ihre Enkelin, auch Melissa Kössler richtig gut kicken kann. Das sportliche Talent bekam sie von ihren Eltern in die Wiege gelegt. Mutter Anke Kössler war DDR-Meisterin im Crosslauf, Vater Tino Henning kickte beim SV Babelsberg 03. Der Mama folgend begann Melissa Kössler einst ebenfalls als Leichtathletin. „Aber Fußball macht als Mannschaftssport mehr Spaß“, sagt sie. Wasserball – der Sport ihres vier Jahre älteren Bruders Max, der beim Bundesligisten OSC Potsdam spielt und sogar erste Erfahrungen im Männer-Nationalteam gesammelt hat – war nie eine Alternative.
Kössler wird bei Turbine behutsam aufgebaut
Für Turbine ist Melissa Kössler seit 2006 aktiv, hat sich dort durch große Treffsicherheit ausgezeichnet. Beim DFB-Nachwuchs ebenso: Sechs Länderspieltore während der U17-Zeit stehen zu Buche und nach ihren ersten sechs U19-Partien sind es auch schon wieder drei. Die 1,79 Meter große Stürmerin – sie misst 20 Zentimeter mehr als Teamkollegin Gina Chmielinski – gab im April ihr Erstligadebüt. Viermal durfte sie bereits im Oberhaus des deutschen Fußballs ran, 29-mal lief sie für Potsdams Zweitligateam auf. Cheftrainer Matthias Rudolph möchte die Angreiferin behutsam aufbauen. Sie selbst hat bereits festgestellt, dass der Sprung zu den Frauen ziemlich herausfordernd ist. „Alles geht sehr viel schneller – körperlich, technisch und taktisch.“
In der Schweiz bekommt es das Turbine-Duo nun mit Gleichaltrigen zu tun. „Wir sind als Mannschaft gut drauf“, betont Melissa Kössler, der womöglich ein schriftlicher Motivationsschub mit auf den Weg in die Alpenrepublik gegeben wird. „Meine Mutter steckt mir gerne kleine Zettel in die Tasche“, plaudert sie. „Da steht dann drauf: Viel Glück, viel Spaß, viel Erfolg und so.“ Kann man bei einer Europameisterschaft gut gebrauchen.
Rainer Hennies
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