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Andrea Wicklein hat sich die Entscheidung, in zwei Jahren aufzuhören, nicht leicht gemacht.
© A. Klaer

Rückzug von Potsdamer SPD-Bundestagsabgeordnete: Andrea Wicklein hört auf

Andrea Wicklein (SPD) ist seit 2002 Bundestagsmitglied. Zur nächsten Bundestagswahl 2017 tritt die 57-Jährige allerdings nicht noch einmal an. Was sie künftig vorhat, sagt sie allerdings nicht.

Potsdam - Die langjährige Potsdamer SPD-Bundestagsabgeordnete Andrea Wicklein hört auf. Bei der Bundestagswahl 2017 werde sie nicht noch einmal antreten, schrieb Wicklein am Montag in einem Brief an die SPD-Mitglieder in ihrem Wahlkreis. Nach vier Legislaturperioden wolle sie sich gerne neue Perspektiven eröffnen, erklärte sie im PNN-Gespräch. Einen aktuellen Grund für ihren Rückzug gebe es nicht, es handele sich um eine rein persönliche Entscheidung.

Wicklein ist seit 2002 Bundestagsmitglied, drei Mal schaffte sie es per Direktmandat in das Parlament. Nur bei der letzten Wahl 2013 musste sie sich im Wahlkreis 61 – zu dem neben Potsdam auch Teile der Landkreises Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming gehören – knapp der CDU-Kandidatin Katherina Reiche geschlagen geben, kam aber über die Landesliste in den Bundestag. Dort ist sie Mitglied im Wissenschafts- und Wirtschaftsausschuss, Vorsitzende der Arbeitsgruppe Aufbau Ost, Mittelstandsbeauftragte und stellvertretende wirtschaftspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion.

Wicklein will noch nicht in den Ruhestand gehen

Sie habe sich die Entscheidung, in zwei Jahren aufzuhören, nicht leicht gemacht, sagte die 57-Jährige den PNN. „Ich muss erst noch lernen, loszulassen. Ich bin mit viel Herzblut dabei“, sagte sie. In den Ruhestand möchte sie dann – mit 59 – noch nicht gehen. „Dazu fühle ich mich noch zu jung. Ich habe noch viel Energie.“ Was sie genau vorhat, sagte Wicklein nicht. „Ich kann mir alles Mögliche vorstellen, ich möchte mich da nicht einschränken.“

Nur eines schließt sie aus: dass sie sich für das Amt des Potsdamer Oberbürgermeisters bewirbt. Möglich wäre es – schließlich will der derzeitige Rathauschef Jann Jakobs bei der nächsten Oberbürgermeisterwahl 2018 nicht noch einmal antreten. „Ich liebe meine Stadt, aber das ist nicht mein Plan“, sagte die gebürtige Babelsbergerin. Als Grund nannte Wicklein vor allem den großen zeitlichen Aufwand, der damit verbunden wäre. „Ich gehe den Schritt ja auch, um mir mehr zeitlichen Spielraum zu schaffen.“ Sie habe inzwischen zwei Enkelkinder, ihre Mutter sei über 90 und ihr Mann habe in den vergangenen Jahren viele Opfer gebracht.

„Ich möchte einfach nur was anderes machen“

Offenbar will Wicklein der Politik also ganz den Rücken kehren. „Ich bin weder frustriert noch amtsmüde“, sagte sie. „Ich möchte einfach nur was anderes machen.“ Schließlich habe es für sie ja auch ein Leben vor der Politik gegeben. Tatsächlich arbeitete Wicklein von 1977 bis 1986 bei der Handelsorgansation (HO) Potsdam. Dann war sie Lehrerin an der Fachschule für Gesundheits- und Sozialwesen sowie an der Betriebsakademie der HO. Nach der Wende arbeitete sie kurzzeitig als Verkäuferin bei Fila Deutschland, bevor sie 2000 in den politischen Betrieb einstieg.

Konkrete Angebote oder Vorhaben gebe es noch nicht, sagte sie am Montag, zeigte sich aber zuversichtlich. „Vielleicht kommt ja was auf mich zu.“ 

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