SV Babelsberg 03: Am Scheideweg
Erfolgreiche Sanierung oder Insolvenz? Diese existenzielle Frage stellt sich beim SV Babelsberg 03. Es gibt Signale für eine positive Entwicklung, weshalb sich in den Führungsgremien des SVB auch vorsichtiger Optimismus breit macht.
Der SV Babelsberg 03 steht nach den Worten seines Vorstandsvorsitzenden Archibald Horlitz an einer Weggabelung: „Insolvenz oder endgültige Sanierung“, machte der 57-jährige Unternehmer auf der Mitgliederversammlung des Vereins deutlich. Es sei in den vergangenen drei Jahren gelungen, den Schuldenstand von 3,8 Millionen Euro zu halbieren. Hauptgläubigerin ist die Deutsche Kreditbank, bei der noch ein Kredit in Höhe von rund 1,8 Millionen Euro abzuzahlen ist. Während die Verpflichtungen gegenüber Dritten bis Ende dieses Jahres laut Horlitz beglichen sein werden, könne der Kapitaldienst gegenüber der Bank zu den bestehenden Konditionen nicht mehr geleistet werden.
Um bereits zu Jahresbeginn eine Insolvenz zu vermeiden, haben sich Verein, Bank und die Stadt Potsdam auf das Erstellen eines Sanierungsgutachtens geeinigt, das derzeit von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft bdp erstellt wird. In der Expertise dokumentieren die Gutachter die Anstrengungen des Vereins zur wirtschaftlichen Konsolidierung und bewerten deren Erfolgsaussichten. Am 15. Juni soll das Gutachten vorliegen. In den Führungsgremien des SVB macht sich vorsichtiger Optimismus breit. Der am vergangenen Donnerstag wiedergewählte Aufsichtsratsvorsitzende Guido Koch sagte: „Ich hätte meine Kandidatur nicht verantworten können, wenn ich nicht absolut vom Erfolg unseres Sanierungsprozesses überzeugt wäre.“Gründe für die Überzeugung sind unter anderem, dass der Verein das Geschäftsjahr 2015 erstmals seit drei Jahren mit einem Plus abschloss, die Sponsoreneinnahmen im gleichen Zeitraum um 30 Prozent auf 790 000 Euro gestiegen sind, durch neue Abteilungen die Mitgliederzahl steigt und auch die Mitglieder per Beschluss bereit sind, mit höheren Beiträgen ihren Anteil zu leisten. Ein nächster Schritt könnte in naher Zukunft die Ausgliederung der ersten Mannschaft in eine GmbH sein. „Das würde das wirtschaftliche Risiko für den Vereins reduzieren“, so Horlitz. Er kündigte mehrere Info-Veranstaltungen zu diesem Thema an.
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