Kriminalität in Potsdam: AfD beantragt Sicherheitszone am Hauptbahnhof
Nachdem es immer wieder Gewalt-Vorfälle rund um den Hauptbahnhof gegeben hat, beantragt die AfD-Fraktion jetzt eine Sicherheitszone für das Gebiet.
Potsdam - Wenige Monate vor der Kommunalwahl will die Potsdamer AfD-Fraktion mit einem Antrag durchsetzen, dass der Bereich zwischen Freundschaftsinsel und Hauptbahnhof zur Sicherheitszone nach Cottbusser Vorbild erklärt wird. Das teilte die Potsdamer AfD am Wochenende im sozialen Netzwerk Facebook mit. Grund seien aus Sicht der Rechtspopulisten „vermehrte kriminelle Zwischenfälle mit sogenannten Flüchtlingen“.
AfD-Fraktionschef und Landtagswahlaspirant Dennis Hohloch sagte, die Region um Hauptbahnhof und Freundschaftsinsel sei nicht mehr so sicher wie einst. „Wir müssen nicht warten, bis in Potsdam Schlimmeres passiert.“ Deswegen werde eine Sicherheitszone nach Cottbuser Vorbild benötigt, wo Alkohol und Waffen unter Strafe verboten sind und die Polizei verstärkt kontrolliert.
Vor allem im Sommer hatte es immer wieder Gewalt-Vorfälle gegeben
Tatsächlich hatte es speziell im Sommer vermehrt Schlagzeilen über Schlägereien auf der Freundschaftsinsel gegeben, auch unter Beteiligung von Flüchtlingen. Im August hatte ein 15-jähriger Syrer im Hauptbahnhof sogar Bundespolizisten mit einem Messer bedroht. Allerdings hatte Potsdams Polizeichef Maik Toppel im September im Hauptausschuss relativiert, dort gebe es keine marodierenden Banden und es handele sich nicht um einen Kriminalitätsschwerpunkt – vielmehr sei die Insel im Sommer eben ein beliebter Anlaufpunkt, was auch zu Konflikten führen könne. Zudem habe man im Frühjahr die Kontrollen dort verstärkt, so Toppel. Insgesamt sei Potsdam aber eine sichere Stadt, auch im Vergleich zu anderen kreisfreien Städten in Brandenburg, hatte Toppel betont. Er warnte davor, von Einzeldelikten auf die allgemeine Sicherheitslage zu schließen.
Gleichwohl hatte die Stadtverwaltung im November angekündigt, eine „nächtliche Videoüberwachung im eingezäunten Kernbereich der Insel“ zu prüfen. Ebenso werden laut Stadt vor Ort schon vermehrt Ordnungsamts- und Polizeikontrollen durchgeführt, auch Sozialarbeiter zeigen mehr Präsenz. Bisher sind im Stadtparlament alle Initiativen der AfD abgelehnt worden.
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