Potsdam sucht neuen Baubeigeordneten-Kandidaten: Abgerauscht: Favorit Jürgen Rausch will doch nicht mehr
UPDATE: Alles auf Anfang. Potsdam wird weitere Monate ohne Baubeigeordneten bleiben. Der Grund: Der Favorit des Rathauses für den Posten hat abgesagt. Nun beginnt die Suche neu.
Potsdam – Die Suche hat über Wochen gedauert, sogar Headhunter waren eingeschaltet, das Bewerbungsverfahren umfangreich. Nun geht alles wieder von vorne los. Der Favorit der Rathauskooperation für den Posten des Baubeigeordneten hat einen Rückzieher gemacht. Am Montag hat Jürgen Rausch, Stadtbaurat in Marburg und SPD-Mitglied, dem Potsdamer Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) eine Absage erteilt.
Demnach stehe er aus persönlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung. Darüber informierte Jakobs am Montagnachmittag die Mitglieder des Hauptausschusses der Stadtverordnetenversammlung hinter verschlossenen Türen.
Neuer Kandidat für den Baubeigeordneten-Posten in Potsdam gesucht
Nun soll die Stelle erneut ausgeschrieben werden. Jakobs begründete dieses, ein neues monatelanges Verfahren nach sich ziehenden Schritt damit, dass die anderen beiden, im Auswahlverfahren übrig gebliebenen Kandidaten offenbar keine Mehrheit im Stadtparlament haben. Es handelt sich Norbert John, einst Chef des Hochbauamts in Potsdam und aktuell Geschäftsführer beim Landesbaubetrieb BLB und um Ulf Millauer, Stadterneuerer in München und einst beim Stadtkontor Babelsberg beschäftigt.
Die Neubesetzung war notwendig geworden, weil der frühere Baubeigeordnete Matthias Klipp (Grüne) über eine Affäre um seinen privaten Hausbau und Einflussnahme bei seinen Mitarbeitern gestolpert war.
Insgesamt hatten sich knapp 40 Kandidaten um die Nachfolge beworben. Sie mussten unter anderem einen Eignungstest des renommierten Personalberatungsbüros Kienbaum durchlaufen. Von den verbliebenen drei Kandidaten hatte sich die Rathauskooperation zuletzt klar für Rausch ausgesprochen, auch die Fraktion Bürgerbündnis/FDP hatte dessen Kandidatur ausdrücklich unterstützt.
Scharfenberg: 75.000 für das Auswahlverfahren "in den Sand gesetzt"
Die Linke sowie die Fraktion Die Andere hatten dagegen Norbert John unterstützt – den die Rathauskooperation aus SPD, CDU/ANW und Grünen aber nicht wählen will, weswegen nun neu gesucht wird. SPD-Fraktionsvize Pete Heuer sagte zur Begründung, gefragt seien „geeignete Bewerber, die mit Mehrheit gewählt werden könnten“. Dagegen reagierte Linke-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg äußerst verärgert. Der parteilose Kandidat John hätte die fachlichen Kenntnisse und die Erfahrung für das Amt des Dezernenten, so Scharfenberg. Aus der Kooperation hieß es dagegen, bei John sei ein Plan in Sachen Stadtentwicklung nicht erkennbar gewesen. Scharfenberg kritisierte, mit der Entscheidung der Kooperation für eine neue Ausschreibung seien 75.000 Euro für das Auswahlverfahren „in den Sand gesetzt worden“. Unter dieser Voraussetzung sollte auch die für den Juli geplante Wahl des Sozialbeigeordneten nicht stattfinden, forderte er.
Das wiederum lehnte Heuer gegenüber den PNN ab. Die SPD-Fraktion favorisiert wie berichtet ihren langjährigen Chef Mike Schubert für das Amt des Sozialdezernenten – gegen den erbitterten Widerstand der linken Opposition. Die bisherige Sozialdezernentin Elona Müller-Preinesberger geht im Sommer aus persönlichen Gründen in den Ruhestand.
Kandidat John habe "Potsdam-Bezug"
Ihr möglicher Nachfolger Schubert ist auch Brand- sowie Katastrophenschutz-Referatsleiter im Innenministerium und koordiniert die Unterbringung von Flüchtlingen. Zum großen Potsdamer Sozialdezernat gehören neben Feuerwehr und Ausländerbehörde auch das Ordnungs-, das Sozial- und das Jugendamt. Scharfenberg reagierte auch auf Kritik von Heuer, die Linke lege bei der Auswahl widersprüchliche Maßstäbe an. Während für den Kandidaten John ein „Potsdam-Bezug“ und „guter Draht zur Landesregierung“ ausschlaggebend sein sollen, gilt dies für den möglichen Sozialbeigeordneten Schubert nicht, hatte Heuer kritisiert. Scharfenberg sagte, damit wolle Heuer nur Verwirrung stiften – die Leitung des BLB durch John und ein einfaches Referat im Innenministerium seien nicht miteinander vergleichbar. Sollte es es nicht viele Abweichler in den Reihen der Kooperation geben, gilt eine Mehrheit für Schubert im Stadtparlament als sicher.
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