Kommunalwahl 2019: 84 Kandidaten für alternative Politik in Potsdam
Die Andere stellt sich für Kommunalwahl in Potsdam auf. Am Montag wurde die Kandidatenliste präsentiert. Ziel ist es, dass Ergebnis von Lutz Boede bei der Oberbürgermeisterwahl zu toppen.
Potsdam - Mit einer 84-köpfigen Kandidatenliste will die linksalternative Wählergruppe Die Andere zur Kommunalwahl im Mai antreten – und das 11,4-Prozent-Ergebnis ihres Zugpferds Lutz Boede bei den Oberbürgermeisterwahlen noch einmal toppen. Am Montag stellte die Vereinigung ihre Kandidaten vor. Als einzige politische Kraft der Stadt hat die Vereinigung ein verpflichtendes Rotationsprinzip und tauscht ihre Stadtverordneten jährlich aus. Das soll für mehr basisdemokratische Mitbestimmung sorgen.
Bekannte Namen
Auf der aktuellen Liste sind einige bekannte Namen, die schon im Stadtparlament saßen – etwa der Garnisonkirchenkritiker Carsten Linke, die Krankenschwester Julia Laabs oder der Jurist Hannes Püschel. Insgesamt 30 Kandidaten hätten bereits kommunalpolitische Erfahrungen sammeln können, hieß es. So der bei den Linke ausgetretene Stadtplaner Steffen Pfrogner von der Initiative „Potsdamer Mitte neu denken“, der nun am Schlaatz und in der Waldstadt für die Wählergruppe antritt. Auch den aus der Nachbarschaftsarbeit in Potsdam-West bekannten Daniel Zeller, der einst für die Grünen aktiv war, hat Die Andere gewinnen können. Urgestein Lutz Boede tritt in Babelsberg an, dort hatte er bei der OB-Wahl um die18 Prozent geholt. Bei der Kommunalwahl 2014 hatte die Die Andere noch 7,7 Prozent geholt, was vier Sitzen im Stadtparlament entsprach.
Für mehr direkte Demokratie
Inhaltlich schließt die Wählergruppe an ihre zurückliegenden Wahlkämpfe an: Man engagiert sich gegen den Verkauf kommunaler Grundstücke und für höhere Löhne am städtischen Bergmann-Klinikum, man ist gegen die Verkleinerung des Volksparks zugunsten von Wohnungen und für einen ticketfreien öffentlichen Nahverkehr sowie einen besseren Natur- und Klimaschutz. Zudem setzt sich Die Andere für Belange von Migranten ein, für mehr direkte Demokratie und eine Re-Kommunalisierung aller städtischen Betriebe. Bei der Sportförderung will man insbesondere den Jugend- und Breitensportlern unter die Arme greifen, bei der Kultur den kleineren freien Trägern.