Filmstandort Berlin-Brandenburg: 4,7 Millionen Euro für 37 Filmprojekte
Das Medienboard Berlin-Brandenburg fördert mit 4,7 Millionen Euro 37 Film- und Fernsehprojekte in der Region. Und für Studio Babelsberg gibt es einen neuen Hollywood-Auftrag.
Babelsberg - Der nächste Hollywood-Gast für Studio Babelsberg: In der Traditionsfilmschmiede wird Regisseur und Kinopoet Terrence Malick erwartet. Malick, der für den Antikriegsfilm „Der schmale Grat“ in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet wurde und der bereits mit Filmstars wie Martin Sheen, Brad Pitt, Sean Penn, Cate Blanchett, Natalie Portman und Jessica Chastain gedreht hat, wird in Potsdam an seinem neuen Werk mit dem Titel „Radegund“ arbeiten, wie das Medienboard Berlin-Brandenburg, die gemeinsame Filmförderung beider Länder, am Mittwoch mitteilte. Das Medienboard unterstützt die Studio-Babelsberg-Produktion demnach mit 400 000 Euro.
Mallick erzählt in dem Film die Geschichte des österreichischen Kriegsdienstverweigerers und Widerständlers Franz Jägerstätter, der 1943 von den Nazis hingerichtet und 2007 von Papst Benedikt XVI. seliggesprochen wurde. Begraben ist Jägerstätter in seinem Geburtsort St. Radegund in Oberösterreich. Die Hauptrolle soll August Diehl („Die Fälscher“) spielen, an seiner Seite wird die Newcomerin Valerie Pachner („Vor der Morgenröte“) vor der Kamera stehen. Beim Studio Babelsberg hält man sich zu dem Projekt und zu einem möglichen Drehstart noch bedeckt: „Wir können zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts dazu sagen“, sagte Unternehmenssprecher Eike Wolf am Mittwoch auf PNN-Anfrage.
"Unter dem Himmel in Babelsberg"
Erst vor wenigen Wochen hatte Studio Babelsberg Gäste aus Hollywood: Regisseur Wim Wenders („Buena Vista Social Club“) drehte mit Oscarpreisträgerin Alicia Vikander und dem Briten James McAvoy den Thriller „Submergence“. Zehn Drehtage war Wenders im Frühjahr in den Studios, zwei Sets bauten die Babelsberger Filmhandwerker, sagte Studiosprecher Wolf. Wenders verewigte sich auch im Gästebuch: „Unter dem Himmel von Babelsberg...“, schrieb er unter einen gezeichneten Engelsflügel – eine Anspielung auf seinen Film „Der Himmel von Berlin“. In „Submergence“ erzählt Wenders von einem jungen Paar, das weit voneinander entfernt in Somalia und im Arktischen Meer um Liebe und das Überleben kämpft. 450 000 Euro Fördergelder gab es dafür vom Medienboard.
In der aktuellen Förderrunde hat das Medienboard nach eigenen Angaben insgesamt 4,7 Millionen Euro für 37 Film- und TV-Projekte in der Region zugesagt. Über Geld kann sich unter anderem auch der X-Filme-Gründer, Produzent und Babelsberger Stefan Arndt freuen: 400 000 Euro gibt es für die Verfilmung von Josef Bierbichlers Familiensaga „Mittelreich“, die von einer bayrischen Wirtshausfamilie erzählt und mehrere Jahrzehnte umspannt. Der Autor wird Regie führen und vor der Kamera stehen, auch Martina Gedeck spielt mit.
Förderung für Filme von und mit Detlev Buck, Moritz Bleibtreu und Elyas M'Barek
Auch Regisseur Detlev Buck bekommt Förderung: 800 000 Euro zahlt das Medienboard für „Gorillas“ nach der Schurkenstory von Ferdinand von Schirach. Regisseur Christian Alvart („Pandorum“) kann sich über 400 000 Euro für den Psychothriller „Abgeschnitten“ freuen: Der Film mit Moritz Bleibtreu und Lars Eidinger dreht sich um einen Pathologen, der in einer Leiche Hinweise auf seine entführte Tochter findet. Auch für die Komödie „Willkommens bei den Hartmanns“ mit Elyas M'Barek, Florian David Fitz, Senta Berger und Heiner Lauterbach gibt es Medienboard-Geld – 300 000 Euro.
Gedreht wird derzeit im Studio bekanntlich an der TV-Krimiserie „Babylon Berlin“ von Regisseur Tom Tykwer. Für den Mehrteiler aus dem Hause X Filme hat das Studio eine gut 12 Millionen Euro teure neue Außenkulisse mit mehreren Straßenzügen gebaut.
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