Solidarität mit George Floyd: Zehntausende protestieren weltweit gegen Rassismus
Mit anti-rassistischen Slogans marschierten Menschen auf der ganzen Welt durch die Städte. Die riefen: „Keine Gerechtigkeit, kein Frieden!“
Zehntausende Menschen haben weltweit dem bei einem Polizeieinsatz getöteten Afroamerikaner George Floyd gedacht und gegen Rassismus demonstriert, darunter auch in vielen deutschen Städten. Allein in München kamen am Samstag laut Polizei etwa 25.000 Aktivisten rund um den Königsplatz zusammen. Im Hamburger Innenstadtgebiet waren es zeitweise etwa 14.000 Menschen.
In Berlin strömten Tausende auf den Alexanderplatz. Die Polizei sperrte nach eigenen Angaben umliegende Straßen für den Verkehr, um den Versammlungsort zu vergrößern. So sollte es den Teilnehmern angesichts der Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus ermöglicht werden, sich nicht zu nahe zu kommen. "Es ist gut, dass von vielen auf ausreichend Abstand und das Tragen von Mundschutz geachtet wird", schrieb die Polizei anfangs auf Twitter. Auf Fotos und TV-Bildern war allerdings zu sehen, dass die Demonstranten später dicht beieinander standen.
Die Proteste verliefen offenbar weitgehend friedlich. In Hamburg wurden Polizeikräfte nach eigenen Angaben allerdings am Jungfernsteig durch mehrere Hundert vermummte Personen in Bedrängnis gebracht. Pfefferspray sei eingesetzt worden. In der nahe gelegenen Bergstraße sah sich Polizei nach eigenen Angaben etwa 350 Menschen gegenüber. Sie drohte mit dem Einsatz von Wasserwerfern.
In London zogen ebenfalls Tausende zum Parliament Square in der Nähe des britischen Parlaments und skandierten "Keine Gerechtigkeit, kein Frieden, keine rassistische Polizei." In Brisbane schätzte die Polizei die Zahl der Teilnehmer der größten von mehreren angemeldeten Demonstrationen in der australischen Metropole auf 10.000. Auch hier hielten viele Schilder mit dem Namen der Bürgerrechtsbewegung "Black Lives Matter" in die Höhe als Zeichen der Solidarität mit den Demonstranten in den USA, die seit Floyds Tötung am 25. Mai tagtäglich gegen Polizeibrutalität und Rassismus protestieren.
Zahlreiche Teilnehmer forderten auch ein Ende von Polizeigewalt gegen die Ureinwohner Australiens. Ähnliche Demonstrationen gab es in Sydney, Melbourne und Adelaide.
Auch in Tokio und Seoul gab es Demonstrationen. In Thailand riefen Aktivisten wegen der Corona-Einschränkungen in Bangkok dazu auf, online Videos und Fotos hochzuladen, auf denen schwarz gekleidete Menschen ihre Faust in die Höhe recken und auf Schildern erklären, warum sie "vereint hinter Black Lives Matter stehen".
Mit der größten Demonstration wurde im Laufe des Tages in Washington gerechnet. Lokalmedien gingen davon aus, dass mehrere Zehntausend Menschen in der US-Hauptstadt zusammenkommen. Auf dem Gelände des Weißen Hauses stiegen am Morgen mehrere Hundert Militärangehörige mit Schildern und Schutzausrüstung aus Bussen, wie ein Reuters-Fotograf berichtete. Bereits am Freitag fanden in vielen US-Städten erneut Protestmärsche und Kundgebungen statt.
Floyd war gestorben, nachdem ein weißer Polizist ihn in Minneapolis minutenlang mit dem Knie auf dem Hals zu Boden gedrückt hatte. Der Polizist ließ auch dann nicht von Floyd ab, als dieser stöhnte, er bekomme keine Luft. Der Vorfall wurde mit einer Handykamera festgehalten. Die Bilder sorgten weltweit für Entsetzen. Am Rande mehrerer Proteste kam es in den USA zu Plünderungen und Brandstiftungen. (Reuters)
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