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Mehr Drogentote: Die Zahl der Drogentoten ist um drei Prozent gestiegen.
© dpa

Psychoaktive Substanzen als neue Gefahr: Zahl der Drogentoten um drei Prozent gestiegen

Sie holen sie sich zum Teil aus dem Internet, zum Teil gibt es sie legal: Psychoaktive Substanzen. Sie sind der Hauptgrund für die steigende Zahl der Drogentoten.

Die Zahl der Drogentoten in Deutschland ist im vergangenen Jahr um drei Prozent gestiegen. Nach Informationen des Tagesspiegel starben 2014 insgesamt 1032 Menschen an den Folgen ihres Drogenkonsums, im Jahr zuvor waren es noch 1002 Menschen. Damit hat sich die Zahl der Todesopfer zum zweiten Mal in Folge erhöht. 2013 betrug die Steigerung sechs Prozent, davor waren die Zahlen jahrelang rückläufig.

Den Hauptgrund für höheren Opferzahlen sehen Experten in der Zunahme des Konsums von neuen psychoaktiven Substanzen, die oft übers Internet und teilweise sogar legal bezogen werden können - als Kräutermischungen, Lufterfrischer, Reinigungsmittel oder Badesalze.  

Zwar seien die meisten Todesfälle nach wie vor auf Heroinkonsum zurückzuführen, hieß es. Doch erstmals gingen diesmal auch etwa zwei Dutzend auf das Konto der so genannten „Legal Highs“. Zudem, so hieß es, würden die Heroin-Konsumenten immer älter. Ihr Durchschnittsalter liege mittlerweile bei 38,5 Jahren. Dadurch steige  die Gefahr, die Droge körperlich nicht mehr zu verkraften.

Auch die Verbreitungvon Chrystal Meth ist gestiegen

Gestiegen ist nach Tagesspiegel-Informationen auch  die Verbreitung der  hochgefährlichen Droge Crystal Meth. Die Zahl der erstauffälligen Konsumenten dieses synthetisch hergestellten Aufputschmittels stieg im vergangenen Jahr von 2746 auf mehr als 3100. Allerdings wurde 2014 mit 73 Kilogramm etwas weniger Crystal von den Behörden sichergestellt als noch 2013, als es 77 Kilogramm waren.

Crystal gilt als hochpotent, von einem Gramm lassen sich tagelange Rauschzustände erzeugen. Je nach Qualität, Lieferumständen und Ort kostet ein Gramm zwischen zehn und 80 Euro – es ist aber wirkungsvoller als das etwas teurere Kokain. Oft wird die Droge, die sehr schnell zu schwersten Gesundheitsschädigungen führen kann, in tschechischen Laboren hergestellt und grenznah vertrieben. Erhältlich ist die Substanz jedoch auch über mobile Drogenköche in Holland und Deutschland. Sie wird vorwiegend geschnupft, jedoch auch geraucht, intravenös injiziert oder rektal verabreicht.

Am Dienstag will die  Drogenbeauftragte Marlene Mortler (CSU) die neuen Zahlen gemeinsam mit dem Chef des Bundeskriminalamtes, Holger Münch, in Berlin präsentieren.

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