Protest am Tag der Pflege: Woran es Berlin in der zweiten Corona-Welle fehlen wird
Ärzte, Betten, Räume: Berlin ist ungewöhnlich gut auf Covid-19-Patienten vorbereitet. Trotzdem gibt es Mangel – an Pflegepersonal. Ein Kommentar.
Berlin ist spitze – bei seinen Kapazitäten an Betten, inzwischen auch bei den Beatmungsgeräten. Am Montag kamen mit der Eröffnung der Notklinik weitere 500 einsatzfertige Behandlungsplätze für Covid-19-Patienten hinzu. Dennoch bliebt der sonst erfolgsarme Senat erstaunlich bescheiden: Bilder wie aus New York wolle man in Berlin nicht sehen, sagte die Gesundheitssenatorin, deshalb sorge man vor. Tatsächlich sind in Berlin Tausende Krankenbetten frei, in den nächsten Wochen sollen noch mal 300 Extrabetten kommen.
Stadtweit haben sich Hunderte Ärzte für pandemiebedingte Einsätze registrieren lassen – für eine zweite Krankheitswelle, so der Stand heute, wäre Berlin wohl besser gewappnet als andere Metropolen. Räume, Technik, Ärzte, zunehmend Schutzmaterial sind da. Woran könnte ein wochenlanger Kriseneinsatz noch scheitern? An fehlenden Pflegekräften.
Schon in normalen Zeiten fehlen sie in den regulären Krankenhäusern; im Falle einer zweiten, möglicherweise heftigeren Corona-Welle hätten viele Einrichtungen der Stadt ein noch größeres Personalproblem in der Pflege. Daher wollen Pflegende an diesem Dienstag, dem internationalen Tag der Pflege, vor dem Bundesgesundheitsministerium für mehr Kolleginnen und Kollegen und folglich bessere Arbeitsbedingungen demonstrieren. Motto: Auch die Pflege schnappt nach Luft.
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