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Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (rechts) diskutiert in Paris mit Beschäftigten im Gesundheitssektor über deren Arbeitsbedingungen.
© AFP

Pariser Krankenhäuser an Kapazitätsgrenze: „Wir verfallen wieder in den Kriegszustand“

Die Pandemie bringt Frankreichs Gesundheitssystem erneut an die Belastungsgrenze. In drei Wochen könnte die rote Linie in einigen Regionen überschritten sein.

In Frankreich bahnt sich angesichts der Ausbreitung des Coronavirus erneut eine Überlastung des Gesundheitssystems an, wie sie bereits im vergangenen Frühjahr herrschte.

Nach Berechnungen des Pariser Grundlagenforschungszentrums Institut Pasteur dürften die Krankenhäuser in mehreren Regionen ab Anfang November an die Kapazitätsgrenze stoßen. Das gilt für die Region Ile-de-France – also den Pariser Großraum – und Hauts-de-France im Norden an der Grenze zu Belgien.

In Frankreich werden derzeit 1417 Corona-Patienten auf Intensivstationen behandelt. Derzeit sind mehr als 40 Prozent der Intensivbetten im Großraum Paris von Covid-19-Kranken belegt. Einige Krankenhäuser mussten daher dazu übergehen, vorgesehene Operationen zu verschieben.

„Wir verfallen wieder in den Kriegszustand, von dem wir gehofft hatten, ihn diesmal zu vermeiden“, sagte Jean-François Timsit, der Chef der Intensivstation am Krankenhaus Bichat-Claude-Bernard im 18. Pariser Arrondissement, dem Sender BFM-TV. Schon jetzt seien die Kapazitäten ausgelastet, fügte er hinzu.

Bars und Cafés in Paris und Marseille geschlossen

Zwar steigt die Kurve der Infektionszahlen in Frankreich nicht derart exponentiell an, wie das im vergangenen März und April der Fall war. Dennoch zeigt der Trend der vergangenen Wochen einen stetigen Anstieg der Zahlen.

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Am Dienstagabend meldete das Gesundheitsministerium 10.489 neue Coronavirus-Fälle innerhalb von 24 Stunden. Nach den am vergangenen Samstag veröffentlichten Zahlen hatte es innerhalb eines Tages zuvor sogar 16.972 Neuinfektionen gegeben.

Um die weitere Ausbreitung der Pandemie einzudämmen, sind Bars und Cafés in Paris und Marseille inzwischen geschlossen.

Hohe Infektionsraten in fast allen Regionen

Aus einer Übersicht der EU-Krankheitsbekämpfungsbehörde ECDC ergibt sich die Ausbreitung des Virus in Frankreich im Verlauf der zweiten Welle. Demnach wurden zuletzt in fast allen Regionen des Landes mehr als 120 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von zwei Wochen registriert.

Eine geringere Inzidenz gibt es lediglich in den Regionen Pays de la Loire und Centre-Val de Loire im Westen sowie Grand Est. Die Region Grand Est, die an Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und das Saarland grenzt, war während der ersten Welle der Pandemie besonders betroffen gewesen.

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