Fidel Castro zu Obama-Besuch: "Wir haben es nicht nötig, dass das Imperium uns was schenkt"
Kubas ehemaliger Revolutionsführer und Bruder vom derzeitigem Staatschef Fidel Castro hat den Besuch von Barack Obama kritisiert.
Kubas früherer Machthaber Fidel Castro hat trotz der Annäherung mit den USA mit unversöhnlicher Kritik auf den Besuch von US-Präsident Barack Obama in Havanna reagiert. „Wir haben es nicht nötig, dass das Imperium uns was schenkt“, schrieb der 89-jährige Ex-Präsident am Montag in einem Gastbeitrag für das Parteiblatt „Granma“. Darin erinnerte der frühere kubanische Revolutionsführer auch an alte Kämpfe zwischen den USA und dem sozialistischen Karibikstaat während ihrer über 50 Jahre andauernden Rivalität. Obamas versöhnliche Worte während seines Kuba-Besuchs wies Castro kühl zurück.
Viele Kubaner hätten beim Hören von Obamas Rede in Havanna einen „Herzinfarkt“ erleiden können, schrieb Castro. Der US-Präsident hatte die Kubaner dazu aufgerufen, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und ein neues Kapitel der guten Nachbarschaft mit den USA zu eröffnen. Obama war vor Ostern als erster US-Präsident seit 1928 nach Havanna gereist.
Obama und Kubas jetziger Staatschef, Fidels jüngerer Bruder Raúl (84), hatten Ende 2014 eine historische Wende in den schwierigen Beziehungen beider Länder eingeleitet. Trotz der politischen Annäherung trennen die Regierungen in Washington und Havanna noch viele Streitpunkte. (dpa)