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Konnten sich zuletzt über viel Unterstützung freuen: das Kandidatenpaar Klara Geywitz und Olaf Scholz.
© Bernd von Jutrczenka/dpa
Update

Unsauberer SPD-Wahlkampf?: Wikipedia-Artikel von Scholz und Geywitz offenbar geschönt

Olaf Scholz und Klara Geywitz stehen bei Wikipedia plötzlich gut da, Norbert Walter-Borjans schlecht. Steckt ein gescheiterter Sozialdemokrat dahinter?

Ein ehemaliger SPD-Politiker soll die Einträge über Olaf Scholz und Klara Geywitz bei Wikipedia geschönt haben. Das Kandidatenduo befindet sich zusammen mit Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken in der Stichwahl um den SPD-Vorsitz. Wie „t-online“ berichtet, steckt hinter dem Autor „Sciman“ Simon Vaut. Er war Referent in der SPD-Bundestagsfraktion, Redenschreiber von Sigmar Gabriel und Spitzenkandidat der SPD Brandenburg zur Europawahl – bis er schon einmal der Lüge überführt wurde.

Vaut soll laut „t-online“ die Wikipedia-Einträge von Scholz und Geywitz um vorteilhafte Details ergänzt haben und solche von Norbert Walter-Borjans kritischer formuliert haben. Auf Twitter soll Vaut außerdem Likes für Beiträge verteilt haben, in denen Scholz und Geywitz positiv oder Walter-Borjans negativ bewertet wurde.

Es wäre nicht der erste Fehltritt des früheren Hoffnungsträgers in der SPD: Im März 2019 war aufgeflogen, dass Vaut seine Freundin und seinen Wohnsitz in Brandenburg nur erfunden hatte. Stattdessen lebte er in Berlin. Zwar hätte das einer Kandidatur für die Brandenburger Sozialdemokraten rechtlich nicht entgegengestanden. Doch ist fraglich, ob er sich bei der knappen Entscheidung auf einer Landesvertreterversammlung ohne das Bekenntnis zu Brandenburg durchgesetzt hätte.

Nach Auffliegen des Schwindels hatte die brandenburgische SPD den Wahlkampf mit ihrem Spitzenkandidaten umgehend gestoppt – gerade einmal zwei Monate vor der Wahl. Vaut erklärte zudem einen Verzicht auf ein mögliches Mandat. (Tsp)

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