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Sie will Paris in eine grüne Oase für Spaziergänger und Radfahrer verwandeln: Das verspricht die wiedergewählte Bürgermeisterin Anne Hidalgo.
© Reuters

Grün, grüner, Paris: Wiedergewählte Bürgermeisterin Hidalgo will die Metropole zur Oase machen

Autos aus der Stadt verbannen, Parkplätze abschaffen, Fahrrad-Schnellwege und Parks ausbauen: Hidalgo macht sich nicht nur Freunde mit ihrer Politik.

Sie will Paris in eine grüne Oase für Spaziergänger und Radfahrer verwandeln: Das verspricht die wiedergewählte Bürgermeisterin Anne Hidalgo. Die 61-jährige Sozialistin mit spanischen Wurzeln setzte sich bei den Kommunalwahlen am Sonntag souverän gegen die frühere Justizministerin von Präsident Nicolas Sarkozy, Rachida Dati, durch. Die Kandidatin von Präsident Emmanuel Macron, die frühere Gesundheitsministerin Agnès Buzyn, landete abgeschlagen auf dem dritten Platz.

„Wir müssen endlich auf Grün schalten“, umreißt Hidalgo ihr Programm für die kommenden sechs Jahre. Autos aus der Stadt verbannen, Parkplätze abschaffen, Fahrrad-Schnellwege und Parks ausbauen: Im Verbund mit den erstarkten Grünen bringt Hidalgo manch gestressten Beton-Hasser in der französischen Hauptstadt zum Träumen.

Autofahrer vor allem aus dem Umland bringt sie dagegen regelrecht zum Rasen. Hidalgos Gegner lasten ihr die vielen Baustellen an. Zudem werfen sie ihr vor, mit der Sperrung der Seine-Uferstraße für den Verkehr die notorischen Staus in der Hauptstadt verschärft zu haben. Dort flanieren nun Spaziergänger, hippe Schiff-Bars servieren Apéros und Freizeitsportler und Radpendler ertüchtigen sich.

Die Bürgermeisterin will zudem 170.000 neue Bäume pflanzen und die zuletzt unter Hitzewellen leidende Stadt fitter für den Klimawandel machen. Den Anteil der Sozialwohnungen will Hidalgo angesichts der explodierenden Immobilienpreise auf 25 Prozent steigern und schärfere Regeln für den Wohnungsvermittler Airbnb erlassen.

In Hidalgos erste Amtszeit fielen nicht nur der Hitzerekord von 42,6 Grad im vergangenen Jahr und der verheerende Brand in der Kathedrale Notre-Dame, sondern auch die Terroranschläge von 2015. Es folgten die teils gewaltsamen Proteste der "Gelbwesten" und schließlich die Proteste gegen Macrons Rentenreform, die den Nahverkehr wochenlang zum Erliegen brachten.

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Hidalgos bürgerliche Gegnerin Dati warf Hidalgo im Wahlkampf vor, die „Stadt der Liebe“ verlottern und kriminelle Banden gewähren zu lassen. Mit ihrem Vorschlag einer bewaffneten Stadtpolizei und einer Sicherheits-Hotline konnte sich Dati jedoch nicht durchsetzen.

„Paris ist nicht sauber genug“, räumt auch Hidalgo selbstkritisch ein. Bis zu den Olympischen Sommerspielen in Paris 2024 solle sich das ändern, verspricht sie.

Das Bürgermeisteramt in der Hauptstadt gilt als Sprungbrett. Auch für die Präsidentschaftswahl 2022? Hidalgo betont unermüdlich, dass sie dann nicht gegen Macron antreten will. Aus ihrem Mund hört sich das so an: „Paris macht mich wunschlos glücklich.“ (AFP)

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