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Da ist er wieder, Friedrich Merz.
© Felix Kästle/dpa

Bewerbung um den CDU-Vorsitz: Wie Friedrich Merz in der Coronakrise als Experte punkten kann

Merz meldet sich zurück: Nicht mit Attacken, sondern als Fachmann. Er nimmt sich der EU-Wiederaufbaufonds vor - hier kann er punkten, auch im Wettbewerb um den CDU-Vorsitz. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Da ist er wieder, Friedrich Merz. Er meldet sich öffentlich zu Wort, um in der Hochkonjunktur der Regierungspolitiker nicht ganz vergessen zu werden mit seiner Bewerbung um den CDU-Vorsitz

Klugerweise, muss man in seinem Fall sagen, greift er die Handelnden nicht frontal an - die Zeiten sind nicht danach. Sondern Merz spielt die Expertenkarte, als Wirtschaftsfachmann, als früherer Bundestags- und Europaabgeordneter. 

Was so oder so richtig ist. Denn das, was er sich als Thema vornimmt, ist der geplante EU-Wiederaufbaufonds mit dem stolzen Volumen von 500 Milliarden Euro. Und seine Hinweise sind berechtigt: Ob die von Deutschland und Frankreich vorgeschlagenen Anleihen der EU-Kommission mit EU-Recht vereinbar sind, ist zu prüfen und zieht notfalls Vertragsänderungen nach sich. 

Mehr Geld oder mehr Wettbewerbsfähigkeit

Keine einfache Sache. Dann die auszugleichenden, anhaltenden Meinungsunterschiede zwischen dem Süden und dem Norden. Der Süden will noch mehr Geld, der Norden mehr Wettbewerbsfähigkeit. Noch schwieriger in der Sache. 

Als Letztes: Eine Transferunion wäre ein Schreckgespenst im Wahlkampf. Aber Merz kann sich ja in den Dienst der Sache stellen. Wenn er das schafft, sichert es ihm auch schon mal ein paar Stimmen mehr als Bewerber um den CDU-Vorsitz.

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