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Dilek Kolat (SPD), Senatorin für Arbeit, Frauen und Integration des Landes Berlin.
© Thilo Rückeis

Dilek Kolat über den Konflikt zwischen Türken und Kurden: „Wer Wind sät, erntet Sturm“

Was bedeutet der Konflikt in der Türkei für Berlin? Dilek Kolat (SPD) fordert Anstrengungen der Exilgemeinden. Die 48-jährige Integrationssenatorin wurde in der Türkei geboren.

Frau Kolat, in der Türkei eskaliert die Gewalt. Befürchten Sie Anschläge in Deutschland? Infrage kämen offizielle Einrichtungen der Türkei, kurdische Vereine, türkische Rechtsextremisten oder islamistische Treffpunkte.
Solche Anschläge kann niemand ausschließen – auch nicht in Berlin. Ich habe schon immer auf die Gefahr hingewiesen, dass die politischen Konflikte in der Türkei auf unsere Gesellschaft hier übergreifen. Deshalb habe ich die Entwicklung der Erdogan-Politik, die Polarisierung und zuletzt die Aufkündigung des Friedensprozesses mit den Kurden, mit großer Sorge gesehen. Wer Wind sät, erntet Sturm, fällt mir dazu ein.

Zuletzt hatten sich auf Berliner Straßen türkische Rechtsextreme versammelt, auf das Büro der Kurdenpartei HDP ist ein Brandanschlag verübt worden. Wie stark sind die Szenen: die türkische Rechte, die kurdische Linke oder die Islamisten?
Das zu beziffern, ist schwierig. Ich will jedenfalls weder die Polarisierung noch die Islamisierung unserer Gesellschaft.

Was kann die deutsche Politik tun, um die Lage zu beruhigen – auch und gerade in Berlin?
Jetzt kommt zunächst auf die türkischen und kurdischen Gemeinden in Berlin die große Aufgabe zu, für Besonnenheit in den eigenen Communities zu sorgen.

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