Die CDU und Angela Merkel: Wenn die GroKo-Sondierungen scheitern
Ein Scheitern der Groko-Sondierungen könnte Neuwahlen und eine schwarz-grüne Minderheitsregierung bringen. Ohne Merkel. In der Union dürfte das etlichen gefallen. Ein Kommentar.
Ob Martin Schulz die Worte von Norbert Lammert als passendes Geschenk zu seinem 62. Geburtstag empfunden hat? Vielleicht. Dann wäre er immerhin in absehbarer Zeit Angela Merkel los, die er ohnedies nicht für geeignet hält, politisch zu führen. Der hochgeachtete frühere Bundestagspräsident Lammert, christdemokratischer Parteifreund von Merkel, heute Chef der einflussreichen Konrad-Adenauer-Stiftung, geht von einem Scheitern der GroKo-Sondierungen aus. Dann kämen Neuwahlen, nach den Neuwahlen werde eine schwarz-grüne Minderheitsregierung gebildet - ohne Merkel. Das klingt verwegen? Ist es nicht. In der CDU-Führung gibt es noch mehr Stimmen, die so reden, wie es von Lammert aus einem kleinen Kreis berichtet wird. Nur wird das nicht öffentlich. Schließlich suchen die Kritiker gerade den, der es der geschäftsführenden Kanzlerin nahebringt. Amtsverzicht, Rücktritt: Das wäre, wie die Lage so ist, weniger für Schulz ein Geschenk als für etliche in der Union.