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Anschlagsziel im September: Die Fatih Camii Moschee in Dresden
© dpa/Sebastian Kahnert

Islamfeindliche Taten: Welchen Angriffen Muslime in Deutschland ausgesetzt sind

Die Polizei registriert jährlich hunderte islamfeindliche Taten. In Dresden gab es sogar einen Bombenanschlag auf eine Moschee.

In Deutschland gibt es immer wieder Angriffe auf Moscheen. Die schwerste Tat seit der Wiedervereinigung beging ein 30-jähriger Islamhasser in Sachsen. Im September 2016 zündete der Rechtsextremist Nino K. in Dresden vor der Fatih-Moschee und an einem Kongresszentrum selbst gebastelte Rohrbomben. Nur mit viel Glück blieben der Imam der Moschee und seine Familie unverletzt. Sie befanden sich während des Anschlags in ihrer Wohnung im Moscheegebäude.

Das Landgericht Dresden verurteilte den Täter im August 2018 zu neun Jahren und acht Monaten Haft wegen versuchten Mordes. Nino K. war schon vor dem Angriff als Islamfeind aufgefallen, im Juli 2015 hielt er in Dresden bei einer Kundgebung der rassistischen Bewegung Pegida eine Rede. Nino K. stellte Angela Merkel mit Adolf Hitler und dem SED-Regime auf eine Stufe. Außerdem drohte er der Bundeskanzlerin, eines Tages werde sie sich vor Gericht verantworten müssen, „dann gnade Ihnen Gott“.

Die Täter sind fast immer Rechtsextreme

Anschläge auf Moscheen plante auch die rechtsextreme Terrorgruppe „Oldschool Society (OSS)“. Nach Hinweisen des Bundesamtes für Verfassungsschutz konnte die Polizei die Gruppe im Mai 2015 ausheben. Die Rechtsextremisten standen damals kurz vor dem Angriff auf ein bewohntes Flüchtlingsheim im sächsischen Borna. Der Verfassungsschutz hatte zudem Erkenntnisse, dass die Gruppe über Anschläge auf Moscheen und bekannte Salafisten sprach. Das Oberlandesgericht München verurteilte im März 2017 vier führende Mitglieder der OSS zu Strafen zwischen drei und fünf Jahren. Im Februar 2019 begann am Oberlandesgericht Dresden ein Prozess gegen zwei weitere mutmaßliche Mitglieder der Terrorgruppe.

Die Polizei registriert Jahr für Jahr zahlreiche Hassverbrechen gegen Moscheen und Muslime. In den ersten neuen Monaten 2018 wurden nach vorläufigen Erkenntnissen 578 islamfeindliche Straftaten gezählt. Die Täter waren fast immer Rechtsextremisten. Im gesamten Jahr 2017 gab es 950 Angriffe auf Muslime und ihre Einrichtungen. 33 Menschen erlitten Verletzungen. Knapp 60 Attacken trafen Moscheen, islamische Kulturvereine und weitere Einrichtungen. Meist handelte es sich um Schmierereien, die Polizei stellte auch Schändungen mit Schweineblut fest. Von 2001 bis 2016 hatte die Polizei insgesamt 416 Attacken auf Moscheen registriert.

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