Wegen geplantem Anschlag: Bundesanwaltschaft klagt weitere Mitglieder der "Oldschool Society" an
Sie sollen führende Positionen in der rechtsextremen Gruppe "Oldschool Society" inne haben: Nun hat die Bundesanwaltschaft zwei Männer angeklagt.
Die Bundesanwaltschaft hat Anklage gegen zwei mutmaßliche Mitglieder der rechtsextremen "Oldschool Society" (OSS) erhoben. Sie sollen auch an Plänen für einen Anfang 2015 geplanten Sprengstoffanschlag auf eine bewohnte Flüchtlingsunterkunft in der Nähe von Borna in Sachsen beteiligt gewesen sein, wie die Karlsruher Behörde am Donnerstag mitteilte. Die beiden Männer sollen sich nun vor dem Oberlandesgericht Dresden verantworten.
Der 41-jährige Daniel A. und der 29 Jahre alte Marcel L. werden verdächtigt, spätestens ab Januar 2015 zusammen mit anderen eine terroristische Vereinigung gegründet zu haben. Zudem wird ihnen die Vorbereitung eines Explosionsverbrechens zur Last gelegt. Die beiden Männer sollen führende Positionen innerhalb der OSS eingenommen haben.
Die Ziele der "Oldschool Society" waren laut Bundesanwaltschaft spätestens seit Januar 2015 darauf ausgerichtet, "ihre rechtsextremistische Ideologie durch terroristische Anschläge, insbesondere in Form von Brand- und Nagelbomben, umzusetzen". Ein erster Anschlag war demnach für Anfang Mai 2015 bei Borna geplant.
Dazu sei es wegen vorheriger Durchsuchungen bei den Beschuldigten und weiteren mutmaßlichen Mitgliedern der Gruppe nicht gekommen, erklärte die Behörde. Bei Daniel A. sei dabei ein Schlagring und bei Marcel L. ein Butterflymesser gefunden worden, für die sie jeweils keine Erlaubnis besessen hätten.
Im März hatte das Oberlandesgericht München vier OSS-Mitglieder zu Haftstrafen zwischen drei und fünf Jahren verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Angeklagten eine terroristische Vereinigung gebildet hatten und Anschläge auf Flüchtlinge verüben wollten. (dpa)