Mehr Frauen im Bundestag: Weibliche Abgeordnete fordern Kommission
Der Frauenanteil im Bundestag ist auf 31 Prozent gesunken. Politikerinnen aus fast allen Parteien wollen das nicht länger hinnehmen.
Auf das gemeinsame Ziel hatten die Politikerinnen aus den Reihen von Union, SPD, FDP, Linkspartei und Grünen sich schnell verständigt: mehr Frauen in den Bundestag. Dass der Frauenanteil in dieser Wahlperiode gesunken ist, hatte Bundestagsabgeordnete aus den Fraktionen alarmiert. Anfang des Jahres fand sich deshalb eine fraktionsübergreifende Frauenrunde zusammen, um zu beraten, wie der Bundestag weiblicher werden kann.
Nun will die Arbeitsgruppe konkreter werden: Bei einem Treffen am Donnerstagnachmittag verständigten sich die Abgeordneten nach Informationen des Tagesspiegel darauf, für die Einrichtung einer Kommission des Bundestags zu werben. Diese soll das Ziel haben, den Frauenanteil im Parlament zu erhöhen – und noch in dieser Wahlperiode ein Ergebnis vorlegen. Der Vorschlag solle nun in den Fraktionen besprochen werden, hieß es im Anschluss an das Treffen.
Den ersten Vorstoß für eine solche Kommission hatten die Grünen-Politikerinnen in der Runde gemacht. Sie freue sich sehr über die „konstruktive Atmosphäre“, sagte die Abgeordnete Ulle Schauws. Es sei erfreulich, dass es unter den Frauen die Bereitschaft gebe, nun gemeinsam den nächsten Schritt zu gehen.
Frauen machen mehr als die Hälfte der Bevölkerung aus, doch derzeit sind weniger als ein Drittel (30,9 Prozent) der Bundestagsabgeordneten weiblich. Nach dem bisherigen Höchstwert von 2013 (36,5 Prozent) ist der Frauenanteil in dieser Wahlperiode wieder auf das Niveau von 1998 gesunken. Brandenburg hatte als erstes Bundesland mit den Stimmen von SPD, Linkspartei und Grünen ein entsprechendes Gesetz beschlossen.
Cordula Eubel
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