Nur noch Vegetarisches im Umweltministerium: Warum Fleisch nicht überall verfügbar sein muss
Bundesumweltministerin Hendricks lässt bei Veranstaltungen in ihrem Haus nur noch vegetarisch servieren. Das ist nur folgerichtig. Ein Kommentar.
Barbara Hendricks hat eine gute Entscheidung getroffen. Wenn der Einfluss von Nahrungsmitteln auf Klima und Umwelt doch so groß ist, warum sollte gerade die Bundesumweltministerin diesen Hebel nicht so oft wie möglich benutzen? Bei Veranstaltungen in ihrem Haus gibt es jetzt nur noch vegetarisches Catering. Das ist so folgerichtig wie den Strom ausschließlich aus erneuerbaren Energiequellen zu beziehen. Nur dass die Aufregung beim Essen auf einmal groß ist.
Solange Bio-Paprika aus Israel kommt, wir mit Obst und Gemüse aus der ganzen Welt beliefert werden, Regenwälder für Palmöl gerodet werden, braucht mir eine Barbara Hendricks nix über Klima/ Umwelt/ Nachhaltigkeit erzählen.
schreibt NutzerIn redredsputnik
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt schimpft über „Bevormundung und Ideologie“. Dabei kann doch jeder immer noch essen, was er will. Aber seit wann bestimmen die Gäste das Menü, wenn sie eingeladen werden? Wer künftig im Umweltministerium zu einer Veranstaltung geht und unbedingt Fleisch essen will, kann sich sein Wurstbrötchen ja selbst mitbringen.
Aus der Empörung über Hendricks’ Entscheidung ist noch das Wutschnauben gegen die Veggie-Day-Idee der Grünen herauszuhören. Dabei ist das Wissen um die Bedeutung von Ernährung für die Umwelt in der Zwischenzeit noch größer geworden.
Die Aufregung speist sich auch aus der irrigen Annahme, dass viele Lebensmittel immer und überall verfügbar sein müssten. Bei Veranstaltungen im Umweltministerium kein Fleisch und im Winter keine frischen Erdbeeren, darauf könnte man sich doch verständigen.
Friedhard Teuffel