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Müll, Müll, Müll. Viele Strände auf der ganzen Welt sind von Plastik überflutet.
© Sonny Tumbelaka/AFP

Kampf gegen Plastikmüll: Warum eine EU-Steuer auf Plastik sinnvoll ist

Plastik ist eine Seuche in Ozeanen und eine Todesfalle für Tiere. Die EU erwägt nun eine Steuer. Man kann nur hoffen, dass die Mitgliedstaaten dem zustimmen. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Friedhard Teuffel

Auf die Verpackung kommt es an, auch bei der neuen Steuer, die EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger erwägt. Die Idee einer Plastiksteuer, über die bis Mai beraten werden soll, hat er gleich doppelt eingewickelt. Zum einen soll sie Müll reduzieren. Zum anderen dazu führen, dass die EU mehr Geld einnimmt und die Mitgliedstaaten weniger an Europa zahlen müssen.

Die zweite Verpackung sollte wie so oft überflüssig sein. Denn das Problem Plastikmüll ist so monströs, dass es ein politisches Eingreifen allemal allein rechtfertigt. Und es wird noch gewaltiger, weil China nun Europas Müll nicht mehr annimmt.

Auch Deutschland exportiert einen Viertel seines Mülls ins Ausland. Billiges Plastik ist längst zur Seuche geworden, es bildet gewaltige Inseln in den Ozeanen und lässt Tiere qualvoll verenden. Da kann es nur darum gehen, alle Möglichkeiten auszureizen, um Plastikmüll zu vermeiden, und wenn er denn da ist, ihn weit besser zu recyceln als bisher.

Schon heute belohnen Cafés mitgebrachte Kaffeebecher mit einem Rabatt. Parallel dazu darf die EU sehr gerne auf in Plastik verpackte Tomaten und anderes eine Abgabe erheben. Zustimmen müssten dazu alle Mitgliedstaaten. Manche könnten zur Überzeugung tatsächlich Oettingers zweite Verpackung brauchen.

Wenn sie die Steuer dennoch ablehnen sollten, haben sie sich das Etikett Plastikstaat verdient.

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