Nigeria: Wahlkommission verschiebt Wahlen in Nigeria wegen Logistikproblemen
Die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in Nigeria sind verschoben worden. Wichtigste Parteien machen sich gegenseitig für Verzögerungen verantwortlich.
Wenige Stunden vor dem geplanten Beginn der Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in Nigeria ist der Urnengang um eine Woche verschoben worden. Wegen Logistikproblemen sei es nicht möglich, einen freien, fairen und glaubwürdigen Urnengang zu garantieren, sagte Kommissionspräsident Mahmood Yakubu in der Nacht zum Samstag nach einer Krisensitzung. Die beiden wichtigsten Parteien verurteilten die Verschiebung und warfen sich gegenseitig vor, damit die Wahl beeinflussen zu wollen.
Zuvor hatte es zahlreiche Berichte über Probleme bei der Auslieferung von Wahlunterlagen und Stimmzetteln an die Wahllokale gegeben. Bereits im Wahlkampf waren zudem Vorwürfe gegen die Regierungspartei APC von Präsident Muhammadu Buhari und die oppositionelle PDP des ehemaligen Vizepräsidenten Atiku Abubakar Wahlbetrugsvorwürfe laut geworden. Beide Parteien sollen versucht haben, massenweise Wahlbenachrichtigungen und Ausweise aufzukaufen.
Nach der Verschiebung der Wahlen auf den 23. Februar sagte Buharis Wahlkampfsprecher Festus Keyamo, es handele sich um eine "riesige Enttäuschung". Es gebe Gerüchte, wonach "diese Verschiebung in geheimer Absprache mit der PDP initiiert wurde". Abubakar wiederum beschuldigte Buhari, die Verschiebung "angezettelt" zu haben.
Um das Amt des Staatschefs bewerben sich mehr als 70 Kandidaten. Erwartet wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem seit 2015 amtierenden Buhari und Abubakar. Buhari war mit dem Versprechen angetreten, die Islamistengruppe Boko Haram zu besiegen, die grassierende Korruption zu bekämpfen und die Wirtschaft anzukurbeln. Boko Haram verübt jedoch weiterhin regelmäßig Angriffe. (AFP)
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