Statt Autogipfel: Vor IAA fordert Bündnis Gipfel zur nachhaltigen Mobilität
Nur mit E-Autos ist die Verkehrswende nicht zu machen, erklären Verbände aus der Rad- und Bahnbranche. Sie wollen eine neue Verkehrspolitik – und einen Gipfel.
Zum Start der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) fordert ein Wirtschaftsbündnis von zwölf Verbänden und 47 Unternehmen von der nächsten Bundesregierung, in den ersten 100 Tagen einen Gipfel für nachhaltige Mobilität auszurichten.
„Schon heute sichern wir rund 820.000 Arbeitsplätze“, betont das „Bündnis nachhaltige Mobilitätswirtschaft“ in einem Positionspapier, das am Montag veröffentlicht wird und Tagesspiegel Background vorliegt. Angesichts dieser Wirtschaftsstärke wünschen sich die Unternehmen und Verbände nach den vielen Autogipfeln der Ära Merkel nun ebenfalls einen Austausch auf Spitzenebene, um die ökologische Verkehrsebene voranzubringen.
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Der Handlungsbedarf ist enorm, findet das Bündnis, das vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen, Allianz pro Schiene, dem Bundesverband CarSharing und dem Bundesverband Zukunft Fahrrad initiiert wurde. Der Verkehrssektor wird in dem Papier als „Problembereich des Klimaschutzes“ benannt: „Seine Treibhausgasemissionen sind zu hoch und sinken bisher nicht“, heißt es.
Zudem belasteten Staus, Lärm und Abgase Menschen und Umwelt. Eine Trendwende mit dem Fokus auf den motorisierten Individualverkehr schließt das Bündnis aus: „Der Autoverkehr ist auch in seiner vollelektrischen Form nicht flächeneffizient und ressourcenschonend genug“, erklären die Unternehmen und Verbände.
Als passende Alternative für eine ökologische Transformation werden Bus und Bahn, das Fahrrad und „Shared Mobility“ mit Elektrofahrzeugen genannt. Ein deutliches Wachstum dieser klimafreundlichen und nachhaltigen Mobilitätsangebote, sei jedoch kein Selbstläufer, betont Ingo Wortmann, Präsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen. Es bedürfe großer gemeinsamer Anstrengungen von Politik, Branche und Gesellschaft.
Der aktuellen Bundesregierung gesteht das Bündnis zu, dass sie mit dem „Zukunftsbündnis Schiene“ und dem „Nationalen Radverkehrsplan 3.0“ programmatische Vorarbeit geleistet hat. Nun plädieren die Verbände und Unternehmen dafür, die Verkehrsfinanzierung und den Ausbau der Infrastruktur anhand der „Erfordernisse der Gegenwart“ auszurichten und ökologische Verkehrsmittel zu begünstigen.
Sie fordern mehr Geld für Bus und Bahn und Radwege. Die „Shared Mobility“ soll als Teil des öffentlichen Verkehrs flächendeckend gefördert werden. Auch eine erneute Reform des Straßenverkehrsgesetzes und der Straßenverkehrs-Ordnung wird in dem Papier verlangt. Sowie eine Neuverteilung der begrenzten Verkehrsflächen zugunsten der flächeneffizienten und emissionsarmen Verkehrsmittel.
Diese Transformation will die nachhaltige Mobilitätswirtschaft nun an prominenter Stelle mitgestalten. Die Autogipfel der Vergangenheit fanden stets im Kanzleramt statt.
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