Konflikt mit den USA: Venezuelas Staatschef Maduro will Trump „Hand reichen“
Trump bezeichnet die Zustände in Venezuela bei der UN-Generaldebatte als „Schande“. Staatschef Maduro zeigt sich trotzdem offen für ein gemeinsames Treffen.
Venezuelas Präsident Nicolás Maduro hat sich überraschend zu einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump bereit erklärt. „Ich bin bereit, mit einer offenen Agenda über alles zu sprechen, worüber er sprechen will“, sagte Maduro in seiner Rede vor der UN-Vollversammlung am Mittwochabend (Ortszeit). „Trotz aller Differenzen“ sei er bereit, Trump die „Hand zu reichen“ und die „Angelegenheiten bilateral zu diskutieren.“
Trump sagte zu einem möglichen Treffen, er habe das nicht im Sinn gehabt. „Aber wenn ich Menschen helfen kann - dafür bin ich da.
Die Beziehungen zwischen den beiden Staaten sind seit längerem äußerst angespannt. Wenige Stunden zuvor hatte Trump am Rande der UN-Generaldebatte die Zustände in dem südamerikanischen Krisenland als „Schande“ bezeichnet; im Umgang mit Venezuela lägen „alle Optionen auf dem Tisch. Starke und die weniger starken. Alle Optionen. Und Sie wissen, was ich mit starken meine“, sagte Trump. Unklar blieb, ob er damit auf eine mögliche militärische Intervention anspielte. Die venezolanische Regierung wies Trumps Äußerungen als "kriegstreiberisch und interventionistisch" zurück und warf ihm vor, einen "Militärputsch" in Caracas zu unterstützen.
Die USA hatten bereits nach der umstrittenen Wiederwahl Maduros im Mai neue Sanktionen gegen das unter einer schweren Wirtschaftskrise leidende Land verhängt. Maduro wird überdies vorgeworfen, die Demokratie in Venezuela auszuhebeln. Venezuela befindet sich in einer schweren politischen und wirtschaftlichen Krise. Nach Angaben der Vereinten Nationen haben mindestens 2,3 Millionen Menschen das Land wegen staatlicher Repressionen und gravierender Versorgungsmängel verlassen. (AFP, dpa)