36 Jahre nach Drama in Botschaft: USA zahlen Geiseln von Teheran Millionen-Entschädigung
36 Jahre nach der Geiselnahme in der US-Botschaft in Teheran werden die 53 Opfer entschädigt. Den Betroffenen werden bis zu vier Millionen Euro gezahlt.
36 Jahre nach dem Geiseldrama in der US-Botschaft von Teheran werden die 53 Opfer entschädigt. Jeder Betroffene oder die Hinterbliebenen erhalten für jeden der 444 Tage in Geiselhaft 10.000 Dollar und damit bis zu 4,4 Millionen Dollar (4,03 Millionen Euro), wie der Anwalt Thomas Lankford am Donnerstag (Ortszeit) bestätigte. Die Bestimmung ist in dem neuen Ausgabengesetz enthalten, den der US-Kongress am Freitag verabschiedet hatte.
Darin wird unter anderem der Entschädigungsfonds für die Opfer der Terroranschläge vom 11. September 2001 verlängert sowie ein neues Entschädigungsprogramm aufgelegt für die Opfer der Anschläge gegen die US-Botschaften in Kenia und Tansania im Jahr 1998, der Anschläge auf die US-Botschaft und den US-Stützpunkt 1983 in Beirut sowie für die Opfer der Geiselnahme in Teheran.
Radikale iranische Studenten hatten Anfang November 1979 die US-Botschaft in Teheran gestürmt und Dutzende US-Diplomaten und -Bürger als Geiseln genommen, von denen ein Großteil erst im Januar 1981 wieder frei kam. Die Geiselnahme hatte zum endgültigen Bruch der bereits seit der Islamischen Revolution angespannten Beziehungen zwischen den USA und dem Iran geführt.
Seit ihrer Freilassung kämpften die ehemaligen Opfer vergeblich um eine Entschädigung. "Es war ein langer und mühsamer Kampf", sagte Anwalt Lankford, der fast alle Betroffenen vertritt, der Nachrichtenagentur AFP. "Ich hätte mir nie träumen lassen, als ich mich 1999 in dem Fall engagierte, dass ich 16 Jahre damit befasst sein würde".
Finanziert werden die Entschädigungen durch Strafzahlungen von Unternehmen, die unter Bruch der US-Sanktionen in illegale Geschäfte mit dem Iran, Nordkorea, Syrien und anderen Staaten verwickelt waren. Nach Einschätzung des Anwalts könnte es aber noch Jahre dauern, bis das US-Justizministerium das Geld auszahlt. (AFP)