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Unterwegs nach Nordkorea: Der US-Flugzeugträger USS Carl Vinson (Archivbild vom Januar 2017)
© Reuters/Handout/Ton Tonthat
Update

Umstrittenes Atomprogramm: USA schicken Kriegsschiffe vor die Küste Nordkoreas

Die USA zeigen wegen der Bedrohung durch Nordkoreas Atomprogramm Stärke in Asien. US-Präsident Trump hatte zuletzt mit einem Alleingang gegen Nordkorea gedroht, sollte China nicht helfen.

Vor dem Hintergrund der Bedrohung durch das Atomprogramm Nordkoreas hat die US-Armee eine Flugzeugträgergruppe in Richtung der Koreanischen Halbinsel entsendet. Es handele sich um eine Vorsichtsmaßnahme, um die Präsenz und Bereitschaft in der westlichen Pazifikregion zu stärken, sagte ein Armeesprecher am Samstag. Die Maßnahme dürfte die Spannungen in der Region weiter verschärfen. Die US-Regierung hatte zuletzt mit einem Alleingang gegen Nordkorea gedroht.

Die größte Bedrohung in der Region stelle nach wie vor Nordkorea durch sein "rücksichtsloses, unverantwortliches und destabilisierendes" Raketen- und Atomprogramm dar, sagte Dave Benham vom US-Kommando in der Pazifikregion. Zu der Flugzeugträgergruppe gehören die USS Carl Vinson der Nimitz-Klasse, ein Kampfflugzeug-Geschwader, zwei Lenkwaffenzerstörer und ein Kreuzer.

Ursprünglich sollten der Flugzeugträger und seine Begleitschiffe in Australien Halt machen. Stattdessen legte die Gruppe in Singapur ab und nahm Kurs auf den westlichen Pazifischen Ozean.

US-Außenminister Rex Tillerson sagte am Sonntag dem Sender ABC, die US-Aktion in Syrien sei eine Botschaft an alle Länder: „Wenn du internationale Normen verletzt, internationale Vereinbarungen, wenn du eine Bedrohung für andere wirst, dann musst du zu einem Zeitpunkt davon ausgehen, dass es wahrscheinlich eine Antwort gibt.“ Direkt auf Nordkorea bezogen sagte Tillerson, die USA zielten auf eine Denuklearisierung ab, nicht auf einen Regimewechsel.

Nordkorea unterhält trotz umfassender Sanktionen seit Jahren ein Atomwaffenprogramm. Seit 2006 hat das Land insgesamt fünf Atomwaffentests vorgenommen, davon zwei im vergangenen Jahr. Experten gehen anhand von Satellitenaufnahmen davon aus, dass derzeit ein sechster Test vorbereitet werden könnte.

Zugleich arbeitet die Führung in Pjöngjang an der Entwicklung von Langstreckenraketen, mit denen atomare Sprengköpfe bis in die USA getragen werden könnten. US-Geheimdienstbeamten zufolge könnte Pjöngjang in weniger als zwei Jahren einen Atomsprengkopf entwickeln, der das US-Festland erreichen könnte.

Nordkorea ist zu "erbarmungslosem Schlag" bereit

US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt gedroht, die USA seien notfalls zu einem Alleingang bereit, wenn China im Streit um das nordkoreanische Atomprogramm nicht den Druck auf Pjöngjang erhöhe. Angesichts des jüngsten US-Angriffs auf eine syrische Luftwaffenbasis als Reaktion auf einen mutmaßlichen Giftgas-Angriff vor wenigen Tagen erscheinen die Drohungen gegen Nordkorea zunehmend glaubhafter.

Nordkorea wiederum hatte gedroht, zu einem "erbarmungslosen Schlag" bereit zu sein, falls das Land von den USA provoziert werde. Die Führung in Pjöngjang hatte zuletzt den US-Raketenangriff in Syrien mit scharfen Worten kritisiert und als Beleg für die Notwendigkeit seines eigenen Atomprogramms bezeichnet. Die "Wirklichkeit" zeige, "dass wir Stärke mit Stärke gegenübertreten müssen", hieß es von Außenministerium in der nordkoreanischen Hauptstadt.

Analysten hatten erklärt, der US-Luftangriff in Syrien habe eine klare Botschaft an Nordkorea enthalten, dass die US-Regierung nicht vor einer militärischen Option zurückschrecke. (AFP)

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