Kritik an Nordkoreas Raketentests: USA fordern Machthaber Kim zu neuen Verhandlungen auf
Die USA verlangen von Nordkorea ein Ende der „beunruhigenden und kontraproduktiven“ Raketentests. Man sei bereit, sich ohne Vorbedingungen zu treffen.
Die USA haben Nordkorea erneut aufgefordert, die "kontraproduktiven" Raketentests einzustellen und zum Dialog aufgerufen. Der US-Sonderbeauftragte für Nordkorea, Sung Kim, beriet sich am Sonntag mit seinem südkoreanischen Amtskollegen Noh Kyu-duk in Seoul. Er bezeichnete den jüngsten Start einer ballistischen Rakete in Nordkorea als "Provokation" und forderte ein Ende der "beunruhigenden und kontraproduktiven" Raketentests.
Er forderte die Regierung von Machthaber Kim Jong Un in Pjöngjang zur Rückkehr an den Verhandlungstisch auf. "Wir sind weiterhin bereit, uns ohne Vorbedingungen mit Nordkorea zu treffen, und wir haben deutlich gemacht, dass die Vereinigten Staaten keine feindlichen Absichten gegenüber Nordkorea hegen", sagte er. Er hoffe, dass Nordkorea "positiv auf unsere Bemühungen reagieren wird", sagte Kim vor Journalisten.
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Am Dienstag hatte Pjöngjang den erfolgreichen Test einer U-Boot-gestützten ballistischen Rakete gemeldet. Der UN-Sicherheitsrat hatte daraufhin eine Dringlichkeitssitzung angesetzt. Zahlreiche Länder, darunter Deutschland und Japan, kritisierten den erneuten Test mit scharfen Worten.
Pjöngjang hatte in den vergangenen Wochen mehrfach Raketen getestet und damit weltweit Besorgnis ausgelöst. Das international weitgehend isolierte Land steht wegen seines Atom- und Raketenprogramms unter strikten US- und UN-Sanktionen. Nordkoreas Machthaber Un hatte Gesprächsangebote der USA Ende September zurückgewiesen und Washingtons Erklärungen als "billigen Trick" bezeichnet.
Nordkorea drohte nach der Verurteilung des jüngsten Raketenstarts durch die USA und die UN mit "schwerwiegenderen und ernsthafteren Konsequenzen". Die Regierung in Washington habe "äußerst provokative Schritte" unternommen, indem es den Test als Verletzung der Resolutionen des UN-Sicherheitsrates und als Bedrohung für den Frieden und die Stabilität in der Region bezeichnet habe, sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Pjöngjang am Donnerstag der Nachrichtenagentur KCNA. Die Vereinigten Staaten und der Rat könnten mit "schwerwiegenderen und ernsthafteren Konsequenzen" konfrontiert werden, wenn sie sich für ein unangemessenes Vorgehen entscheiden würden.
Nordkorea warnte die USA davor, "mit einer tickenden Zeitbombe zu spielen". Der Test der neuen ballistischen Rakete von einem U-Boot aus habe der Stärkung der Selbstverteidigung gedient und sei nicht gegen die USA oder ein anderes Land gerichtet gewesen. (AFP, Reuters)