Neues Video des Dschihadisten-Chefs: USA bekräftigen Kampf gegen IS
Die USA prüfen die Authentizität eines Videos, das IS-Chef Bagdadi zeigen soll. Washington kündigte an, die Dschihadistenmiliz zu bezwingen.
Die USA haben nach der Verbreitung des ersten Videos mit IS-Chef Abu Bakr al-Bagdadi seit fünf Jahren betont, die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat dauerhaft besiegen zu wollen. Ein Sprecher des US-Außenministeriums sagte am Montag, die "Terroristen" würden bezwungen. Jeder Anführer der Miliz, der noch am Leben sei, werde zur Verantwortung gezogen.
Auch wenn al-Bagdadi noch am Leben sei: Der IS habe mit seiner territorialen Niederlage im Irak und in Syrien einen "vernichtenden strategischen und psychologischen Schlag" erlitten, sagte der Sprecher. Sein sogenanntes Kalifat sei zusammengebrochen.
Derzeit prüfen die USA noch die Authentizität des al-Bagdadi-Videos, das am Montag vom IS veröffentlicht worden war. Die USA haben ein Kopfgeld von 25 Millionen Dollar auf den IS-Anführer ausgesetzt, der 2014 das "Kalifat" des Islamischen Staates ausgerufen hatte.
18 Minuten lange Botschaft
Die der Extremistenmiliz nahestehende Al-Furkan-Mediengruppe veröffentlichte die etwa 18-minütige Video-Botschaft, in der der Bärtige im Schneidersitz zu mehreren Vermummten spricht. Er schwört dabei Rache für getötete und inhaftierte IS-Kämpfer. Der Mann trägt ein schwarzes Gewand und eine beigefarbene Weste. Zu Beginn des Videos wird der Film durch einen schriftlichen Hinweis auf April datiert.
Über das Schicksal Al-Baghdadis gab es in der Vergangenheit widersprüchliche Berichte. Seit 2014 waren zwar wiederholt Audiobotschaften veröffentlicht worden, die ihm zugeschrieben wurden - aber keine Filmaufnahmen. Zuletzt hieß es in Sicherheitskreisen, der Iraker halte sich in entlegenen Gebieten seines Heimatlandes oder Syriens versteckt.
Der IS kontrollierte bis 2017 große Teile Syriens und des Irak, gilt aber inzwischen als militärisch besiegt. Ende März hatten mit den USA verbündete Rebellen in Syrien die Herrschaft des IS über deren letzte Bastion Baghus formell für beendet erklärt. Zugleich warnten aber unter anderem die Regierungen Deutschlands und Frankreichs vor einer anhaltenden Bedrohung durch den IS. Nach der Anschlagsserie am Ostersonntag auf Kirchen und Hotels in Sri Lanka reklamierte der IS die Tat für sich.(AFP,Reuters)