IS enthauptet wieder Journalisten: US-Präsident Obama kündigt Vergeltung an
Nach der Enthauptung des israelisch-amerikanischen Journalisten Steven Sotloff wählt US-Präsident Obama harte Töne gegen die Terrormiliz. Man werde den IS vernichten. London erwägt Luftschläge gegen die Terroristen.
Nach der Enthauptung eines weiteren amerikanischen Journalisten durch die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat US-Präsident Barack Obama Vergeltung angekündigt. “Unser Ziel ist eindeutig“, sagte Obama am Mittwoch bei seinem Staatsbesuch in Estland. Man werden den IS zerstören, damit er weder eine Bedrohung für den Irak, die Region noch für die USA sei. Die Mörder vom IS seien mit ihrer Mission bereits gescheitert, "weil die Amerikaner wie die übrige Welt von ihrer Barbarei angewidert" seien.
Obamas Vizepräsident Joe Biden fand bei einer Kundgebung im US-Bundesstaat Maine noch drastischere Worte, um die Entschlossenheit der USA zu untermauern: "Wir werden ihnen zu den Toren der Hölle folgen, bis sie zur Rechenschaft gezogen werden, denn die Hölle ist, wo sie sich aufhalten werden".
Trotz Drohvideo gegen Briten: London schließt Luftschläge nicht aus
Amerikanische und britische Experten hatten die Echtheit des Videos, das die Ermordung des verschleppten Journalisten Steven Sotloff zeigen soll, zuvor bestätigt. Darin wird auch einer weiteren Geisel, dem britischen Journalisten David Haines, gedroht. Die Regierung in London schloss Luftangriffe gegen den IS nicht aus. Der britische Außenminister Philip Hammond erklärte, die Drohung gegen den Journalisten werde keinen Einfluss auf die Strategie seines Landes haben. Zahlreiche Staaten verurteilten die Tat, darunter auch Deutschland.
Journalist Sotloff hatte auch israelische Staatsbürgerschaft
Der IS hatte bereits im August ein Video veröffentlicht, das die Enthauptung des ebenfalls verschleppten US-Journalisten James Foley zeigte. In beiden Videos hatte der Mörder mit britischem Akzent gesprochen. Der nun getötete Kriesgberichterstatter Sotloff wurde bereits im August 2013 in Syrien verschleppt. Am Mittwoch bestätigte die israelische Regierung, dass er die doppelte Staatsbürgerschaft hatte. Man habe dies vorher nicht öffentlich gemacht, um ihn nicht zusätzlich zu gefährden.
(afp/Reuters/Tsp)