Angst vor Ausbruch durch Proteste: US-Nationalgardisten infiziert nach Demo-Einsatz in Washington
Sie waren nahe des Weißen Hauses im Einsatz - nun wurden Soldaten der Nationalgarde positiv auf Sars-Cov-2 getestet. Bei den US-Protesten wurde wenig auf den Corona-Schutz geachtet.
US-Nationalgardisten sind nach ihrem Einsatz bei Anti-Rassismus-Protesten in Washington positiv auf Sars-Cov-2 getestet worden. Das teilte am Dienstag eine Sprecherin der Nationalgarde-Einheit der Hauptstadt mit. Zur Zahl der Infektionsfälle wollte sie keine Angaben machen.
Beobachter befürchten seit Beginn der Massenproteste, dass Corona-Ausbrüche die Folge sein könnten. Bei den meisten Demonstrationen - und erst recht bei Ausschreitungen - wurde oftmals nicht auf die Abstandsregeln geachtet. Zwar trugen viele der Demonstranten Atemschutzmasken, jedoch nicht alle. Viele Mitglieder der Sicherheitskräfte trugen keine Masken.
Die Infektionen in der Washingtoner Nationalgarde wurden nach Angaben der Sprecherin festgestellt, nachdem die Truppe bei Protesten in der Nähe des Weißen Hauses im Einsatz gewesen war. Die Mitglieder der Truppe seien vor und nach ihrem Einsatz bei den Protesten auf das Coronavirus getestet worden.
Präsident Donald Trump hatte am Sonntag den Rückzug der Nationalgarde aus Washington angeordnet. Die Lage in der Hauptstadt sei nun "unter perfekter Kontrolle", erklärte er.
Nationalgarde inzwischen abgezogen aus Washington
Am Rande der landesweiten Anti-Rassismus-Demonstrationen war es wiederholt zu Ausschreitungen gekommen. Die Proteste waren durch den Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz ausgelöst worden.
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Die Nationalgarde der USA besteht aus Reservisten. Sie wurde zuletzt in vielen US-Städten eingesetzt, um die Ausschreitungen einzudämmen. In Washington waren 1700 Mitglieder der Nationalgarde mobilisiert worden.
Die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus werden in den Vereinigten Staaten seit Wochen zunehmend gelockert. Die USA sind das mit Abstand am härtesten von der Pandemie betroffene Land der Welt. Dort sind rund zwei Millionen Infektionsfälle und fast 112.000 Tod verzeichnet worden. (AFP)