Kampf gegen den "Islamischen Staat": US-Luftangriffe werden genauer
Die kurdischen Verteidiger der nordsyrischen Grenzstadt Kobane melden nach Luftunterstützung durch das US-geführte Militärbündnis Erfolge gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS). Der Grund: Die fliegenden Angreifer treffen einfach genauer.
Die US-Luftangriffe auf die radikalislamische IS-Miliz im nordsyrischen Kobane sind nach Angaben der Opposition dank der Kooperation mit den Kurden genauer und effektiver geworden. In den vergangenen sechs Tagen habe sich die Zusammenarbeit deutlich verbessert, sagte Rami Abdulrahman von der syrischen Beobachtungsgruppe für Menschenrechte am Mittwoch. Die Organisation steht der syrischen Opposition nahe und unterhält ein Netz von Informanten in dem seit mehr als drei Jahren vom Bürgerkrieg erschütterten Land.
Der Sprecher der Kurdenmiliz YPG in Kobane, Polat Can, sagte der Nachrichtenagentur Reuters, die Verteidiger lieferten die Koordinaten der IS-Kämpfer an die US-geführte Allianz. "Und sie trifft entsprechend." Einige Extremisten hätten sich zurückgezogen, sagte Can. "Aber sie stellen sich neu auf und kommen zurück."
In dieser Woche seien bei den von der US-geführten Allianz geflogenen Angriffen mindestens 32 IS-Kämpfer getötet worden, berichtete Abdulrahman von der Beobachtungsstelle. Am Mittwoch seien bei Häuserkämpfen in Kobani sieben IS-Milizionäre und fünf kurdische Verteidiger ums Leben gekommen. Die Allianz flog am Montag und Dienstag nach Angaben des US-Militärs 21 Angriffe auf die Umgebung Kobanes. US-Präsident Barack Obama zeigte sich am Dienstag sehr besorgt über die Lage in der seit rund einem Monat heftig umkämpften Stadt und in der irakischen Provinz Anbar, wo das US-Militär ebenfalls Luftangriffe gegen den Islamischen Staat führt.
Die IS-Miliz hat den Osten und Süden Kobanes weitgehend unter ihre Kontrolle gebracht. Doch in dieser Woche wurde ihr Vormarsch durch die verstärkten Luftangriffe aufgehalten. Kurdische Einheiten berichteten, sie hätten einige Gebiete im Westen der Stadt vom IS zurückerobert. Dennoch sind die kurdischen Kämpfer in Kobane, das an der Grenze zur Türkei liegt, vom Nachschub abgeschnitten. Waffen und Munition, die die kurdische Regionalregierung im Nordirak nach Kobane geschickt hat, kommen nicht durch die Reihen der IS-Miliz. Und die Türkei, über die ein Transport möglich wäre, hat die Grenze dichtgemacht. (rtr)