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Hier wird ein Gemälde entfernt, das Howell Cobb aus Georgia zeigt. Der Demokrat war einer der Gründer der Konföderierten.
© Graeme Jennings/Pool via REUTERS

Gemälde abgehängt: US-Kongress verzichtet auf Porträts einstiger Sklaverei-Befürworter

Beim Umgang mit der Geschichte der Sklaverei in den USA gerät etwas in Bewegung. Auch die erste Kolumbus-Statue wird auf offiziellen Beschluss hin entfernt.

Vier Porträts von historischen Führungsfiguren der US-Südstaaten sind aus dem Kongress in Washington entfernt worden. Die Gemälde wurden auf Anordnung der Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, am Donnerstag abgehängt.

Die Sprecherin des Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi.
Die Sprecherin des Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi.
© imago images/UPI Photo

In den Räumen des Kongresses sei kein Platz für die Ehrung von Männern, "die den gewaltsamen Fanatismus und den grotesken Rassismus" der Konföderierten-Staaten des 19. Jahrhunderts verkörperten, erklärte die Anführerin der oppositionellen Demokraten.

Die vier Porträts stellen Amtsvorgänger Pelosis dar, standen also dem Repräsentantenhaus vor. Die von ihnen vertretenen Südstaaten hatten sich zu einer Konföderation zusammengeschlossen, um für den Erhalt der Sklaverei einzutreten. Im Bürgerkrieg von 1861 bis 1865 unterlag der Süden dem Norden. Die Sklaverei wurde daraufhin abgeschafft.

Pelosi ließ die Bilder am Vortag des "Juneteenth" abhängen, zu dem in den USA des Endes der Sklaverei gedacht wird. "Juneteenth" ist ein Schachtelwort aus den englischen Wörtern für Juni und 19.

Die Diskussion in den USA um das Erbe der Sklaverei hat durch die Anti-Rassismus-Proteste der vergangenen Wochen an Brisanz gewonnen. Die Proteste waren durch den Tod George Floyds bei einem brutalen Polizeieinsatz ausgelöst worden und wurden zuletzt durch die Tötung eines weiteren Schwarzen durch die Polizei in Atlanta erneut angeheizt.

Auch Denkmäler fallen 

Im Zuge der Black-Lives-Matter-Proteste wurden im Land mehrere Statuen von Führungsfiguren der Südstaaten umgestürzt. Einige solcher Denkmäler wurden auch auf Anweisung der Behörden entfernt. 

Nancy Pelosi hat auch die Beseitigung von elf Denkmälern von Vertretern der einstigen Konföderierten Staaten von Amerika aus dem Kapitol - dem Sitz des Kongresses - beantragt. Ihr Antrag wird derzeit von einem parteiübergreifenden Ausschuss geprüft.

San Francisco entfernt Kolumbus-Statue

Die kalifornische Stadt San Francisco ließ unterdessen eine umstrittene Statue von Christopher Kolumbus an einem Aussichtspunkt der US-Westküstenmetropole entfernen lassen. 

Das fast zwei Tonnen schwere und knapp vier Meter hohe Denkmal sei in der Nacht zum Donnerstag (Ortszeit) abgebaut worden, berichtete der „San Francisco Chronicle“. Die Stadtverwaltung hatte dem Plan zugestimmt, eine Figur entfernen zu lassen, mit der viele Unterdrückung und Schmerz verbinden würden.

Das 1957 aufgestellte Denkmal war in den vergangenen Jahren immer wieder Zielscheibe von Protesten und Vandalismus geworden. Vorige Woche hatten Unbekannte in einem Park in der Ostküstenstadt Boston eine Kolumbus-Statue geköpft. In Richmond (Virginia) wurde ein Kolumbus-Denkmal gestürzt, in Brand gesteckt und in einen See geworfen

Kolumbus (1451 - 1506) war einer der ersten Europäer in der Neuen Welt und wird häufig als Entdecker Amerikas bezeichnet. Historiker und Bürgerrechtler kritisieren den genuesischen Seefahrer aber für sein gewalttätiges Verhalten gegenüber den ursprünglichen Einwohnern Amerikas. (AFP/dpa)

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