Zwei Tote bei Schießerei in Jordanien: US-Gesandter will zur Beruhigung am Tempelberg beitragen
Ein Sondergesandter von US-Präsident Trump reist nach Israel um die Lage zwischen Israelis und Palästinensern zu beruhigen. In Jordanien ist die israelische Botschaft angegriffen worden.
Im Bemühen um eine Entspannung der sich zuspitzenden Lage zwischen Israelis und Palästinensern haben die USA ihren Nahost-Beauftragten Jason Greenblatt nach Israel entsandt. Der Sondergesandte von US-Präsident Donald Trump sei in der Nacht zum Montag nach Israel aufgebrochen, um die Bemühungen zu unterstützen, die Spannungen in der Region zu reduzieren, sagte ein US-Beamter.
Israel hatte die Sicherheitskontrollen für Muslime am Jerusalemer Tempelberg zuletzt mit der Anbringung von Metalldetektoren und zusätzlichen Überwachungskameras verschärft. Dadurch eskalierte der israelisch-palästinensische Konflikt. Bis Sonntag kamen fünf Palästinenser ums Leben.
Ein Palästinenser tötete in einer jüdischen Siedlung im Westjordanland drei Israelis. Der Tempelberg - auf Arabisch Al-Haram Al-Scharif (edles Heiligtum) - mit der Al Aksa-Moschee, dem Felsendom und der Klagemauer ist gläubigen Muslimen und Juden gleichermaßen heilig.
Angriff auf israelische Botschaft in Jordanien
Bei einem Angriff auf dem Gelände der Botschaft Israels in Amman ist ein israelischer Wachmann verletzt worden. Der Wachmann erschoss anschließend den jordanischen Angreifer und versehentlich einen unbeteiligten Jordanier. Nach Aufhebung einer langen Nachrichtensperre teilte das Außenministerium in Jerusalem am Montagmorgen erstmals Einzelheiten zu dem Vorfall vom Sonntag mit.
Jordanien ist Hüter der islamischen Stätten in Jerusalem, darunter auch der Tempelberg, um den es zuletzt zu einem Streit mit blutigen Unruhen gekommen worden.
In einer Wohnanlage für Diplomaten neben der Botschaft in Amman seien Möbel ausgewechselt worden, hieß es. Vor Ort seien der Wachmann, der Vermieter und zwei Arbeiter gewesen. Einer der Arbeiter habe sich hinter den Israeli geschlichen und angefangen, mit einem Schraubenzieher auf ihn einzustechen. Der Wachmann sei leicht verletzt worden und habe in Selbstverteidigung reagiert. Der Arbeiter sei getötet worden, der Vermieter sei Verletzungen erlegen.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe mit Einat Schlein, der israelischen Botschafterin in Amman, telefoniert, sowie mit dem Wachmann, hieß es in der Mitteilung des Außenministeriums.
Die Tempelberg-Krise in Jerusalem hatte in den vergangenen Tagen die Gewalt zwischen Israelis und Palästinensern eskalieren lassen. Bei blutigen Unruhen am Freitag waren vier Palästinenser getötet und rund 400 verletzt worden, bei einem Anschlag in einer israelischen Siedlung im Westjordanland wurden später drei Mitglieder einer Familie erstochen.
Als Auslöser der Unruhen galt die Installation von Metalldetektoren am Tempelberg, der Muslime und Juden heilig ist. Israel hatte sie nach dem Anschlag dreier Muslime aufgestellt, bei dem am 14. Juli zwei israelische Polizisten getötet worden waren. (dpa, rtr, AFP)