Nach Tillersons Angebot zu direkten Gesprächen: US-Außenministerium rudert bei Nordkorea-Vorstoß zurück
Das US-Präsidialamt hat Außenminister Rex Tillerson in der Frage des Umgangs mit Nordkorea erneut offen brüskiert. Nun rudert das Außenministerium zurück.
Einen Tag nach dem Vorstoß von US-Außenminister Rex Tillerson zu direkten Gesprächen mit Nordkorea relativiert sein eigenes Ressort das Angebot. Die USA seien zu Verhandlungen mit der Führung in Pjöngjang bereit, wenn die Zeit dafür gekommen sei, erklärte das Ministerium am Mittwoch. Dies sei aber derzeit nicht der Fall, weil Nordkorea keine Bereitschaft zur Aufgabe seiner Atom- und Raketentests gezeigt habe. Ministeriumssprecherin Heather Nauert betonte, vor Gesprächen müsse es zuerst eine "Phase der Ruhe" ohne solche Tests geben. Tillerson hatte Nordkorea am Dienstag direkte Atomgespräche ohne Vorbedingungen in Aussicht gestellt.
Vor dem Zurechtrücken seines Ministeriums hatte bereits das US-Präsidialamt die Gegenposition vertreten. Damit wurde Tillerson in der Frage des Umgangs mit Nordkorea erneut offen brüskiert. Schon vorher hatte Präsident Donald Trump seinem Außenminister wegen dessen Bemühungen um eine diplomatische Lösung Zeitverschwendung vorgeworfen. Offizielle Position der USA ist bislang, dass die Führung in Pjöngjang vor Gesprächen akzeptieren muss, über ein Ende des Atomwaffenprogramms zu reden. In den vergangenen Wochen hatte es immer wieder Spekulationen über eine bevorstehende Absetzung Tillersons gegeben. (Reuters)