Bundespräsidentenwahl: Union und SPD vertagen Suche nach Gauck-Nachfolger um eine Woche
Angela Merkel, Sigmar Gabriel und Horst Seehofer konnten sich am Sonntag nicht auf einen Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten einigen. Unterstützung für Steinmeier in der Union gilt jedoch nicht als ausgeschlossen.
Die Parteivorsitzenden der großen Koalition haben sich noch immer nicht auf einen Kandidaten für die Nachfolge von Bundespräsident Joachim Gauck verständigt.
Am Ende eines rund 90-minütigen Treffens am Sonntag verständigten sich Kanzlerin Angela Merkel (CDU), SPD-Chef Sigmar Gabriel und CSU-Chef Horst Seehofer nach Teilnehmerangaben darauf, die Gespräche in einer Woche fortzusetzen. Ausdrücklich hieß es, eine Einigung auf einen gemeinsamen Kandidaten sei „nicht ausgeschlossen“.
Der SPD-Vorsitzende hatte vor zwei Wochen Außenminister Frank-Walter Steinmeier für das höchste Staatsamt vorgeschlagen. In der SPD hieß es am Sonntag, Steinmeier setze „Maßstäbe“ für einen Kandidatenvorschlag der Unionsseite.
Angela Merkel und Horst Seehofer dürfte es zwar schwer fallen, für Gabriels Vorschlag in der Union Unterstützung zu bekommen. Unmöglich sei das jedoch nicht, hieß es am Sonntag. Ein eigener Kandidat der Union in Konkurrenz zu Steinmeier ist bislang noch nicht in Sicht: Merkel hatte sich in den zurückliegenden Tagen mehrere Absagen geholt.