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Geschlossen. Ein ungarischer Polizist beobachtet Flüchtlinge auf der anderen Seite des Zauns auf serbischem Territorium.
© dpa

Flüchtlingskrise: Ungarn erwägt Zaunbau an der Grenze zu Rumänien

Nach der Sperrung der Balkanroute erklärt Ungarns Innenminister Pinter, dass an der Grenze zu Rumänien notfalls ein Zaun entstehen könne – falls alternative Fluchtrouten entstehen. EurActiv Rumänien berichtet.

Nach der Schließung der Balkanroute durch Slowenien, Serbien, Kroatien und Mazedonien erwägt die Regierung in Ungarn, auch an der Grenze zu Rumänien einen Zaun zu errichten. Bisher hatte Ungarns Regierungschef Viktor Orban in der Flüchtlingskrise im vergangenen Jahr verfügt, Zäune an den Grenzen zu Serbien und Kroatien zu errichten. Mit dem Szenario eines weiteren Zauns an der Grenze zu Rumänien stellt sich die Regierung in Budapest darauf ein, dass Flüchtlinge nach der Schließung der Balkanroute einen alternativen Fluchtweg wählen könnten.

Ungarns Innenminister Sandor Pinter erklärte, es gebe bisher zwar keine Anzeichen, dass Migranten über Rumänien nach Ungarn kommen könnten. Die Regierung in Budapest sei aber bereit, innerhalb von zehn Tagen einen Zaun zu bauen, wenn es nötig sei.

Zuvor hatte sich Mazedonien der Entscheidung Serbiens, Kroatiens und Sloweniens angeschlossen, an den Grenzübergängen nur noch Personen mit gültigem Pass und Visa passieren zu lassen. Damit ist die Balkanroute faktisch für Flüchtlinge gesperrt. Unklar ist, was mit den Flüchtlingen geschieht, die sich gegenwärtig noch auf der Route befinden.

Durch die Sperrung der Route stauen sich immer mehr Flüchtlinge in Griechenland. Aktuell warten zur Zeit mehr als 36.000 Menschen in Griechenland auf ihre Weiterreise über die Balkanroute. Diese Zahl steigt jede Stunde, da nach wie vor Menschen täglich auf europäischem Boden ankommen.
Erschienen bei EurActiv.
Das europapolitische Onlinemagazin EurActiv und der Tagesspiegel kooperieren miteinander.

Catalina Mihai

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