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Angehörige der muslimischen Minderheit der Rohingya auf der Flucht aus Myanmar.
© AFP

Muslimische Minderheit der Rohingya: UN sehen Anzeichen "ethnischer Säuberungen" in Myanmar

Hunderttausende muslimische Rohingya fliehen vor Verfolgung aus dem buddhistischen Burma. Die UN sind alarmiert. Auch der Dalai Lama meldet sich zu Wort.

Die Vereinten Nationen haben das Vorgehen Myanmars gegen die muslimische Minderheit der Rohingya scharf verurteilt. "Die Situation scheint aus einem Lehrbuch für 'ethnische Säuberungen' zu stammen", sagte der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Zeid Ra'ad al-Hussein, am Montag in Genf. Er rief die Regierung Myanmars auf, die "brutale Militäroperation" zu beenden, die Verantwortung für die Gewalt zu übernehmen sowie die schwere und weit verbreitete Diskriminierung gegenüber den Rohingya einzustellen. Der Einsatz in der Provinz Rakhine sei eindeutig unverhältnismäßig gegenüber den Angriffen von Aufständischen im vergangenen Monat. Mehr als 270.000 Menschen seien mittlerweile von Myanmar ins benachbarte Bangladesch geflohen. Weitere Menschen säßen im Grenzgebiet fest. Es gebe Berichte über brennende Dörfer und Exekutionen ohne Prozess.

Die Rohingya-Rebellengruppe Arsa hatte am Sonntag einseitig eine einmonatige Waffenruhe ausgerufen, um Helfern zu ermöglichen, zu den im Nordwesten Myanmars Verbliebenen vorzudringen. Auslöser der jüngsten Unruhen waren koordinierte Rebellen-Angriffe am 25. August auf Dutzende Polizeiwachen sowie eine Armeekaserne.

Dalai Lama: Buddha hätte Rohingya geholfen

Der Dalai Lama hat sich traurig über die Gewalt im buddhistischen Myanmar gegen die muslimische Minderheit der Rohingya gezeigt. „Die Menschen, die Muslime schikanieren, sollten an Buddha denken“, sagte das geistliche Oberhaupt des tibetischen Buddhismus am Wochenende vor Reportern am Flughafen der indischen Stadt Dharamsala, wo der 82-Jährige im Exil lebt. „In einer solchen Situation hätte Buddha definitiv diesen armen Muslimen geholfen.“ Es sei „sehr traurig“, fügte der Friedensnobelpreisträger hinzu. Mindestens 300.000 Rohingya sind seit Ende August aus Myanmar in das überwiegend muslimische Nachbarland Bangladesch geflohen. Rohingya-Rebellen hatten Polizei- und Militärposten angegriffen, worauf Myanmars Armee nach eigenen Angaben mit einer „Räumungsoperation“ antwortete. Geflüchtete berichteten, dass ihre Häuser niedergebrannt und Familienangehörige erschossen worden seien. Myanmars Regierungschefin, die Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi, machte „Terroristen“ für die neue Welle der Gewalt im Bundesstaat Rakhine verantwortlich.

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