Gaza-Konflikt: UN-Generalsekretär auf Überraschungsbesuch in Israel
Ban Ki Moon verurteilt bei einem Treffen mit dem palästinensischen Ministerpräsidenten den israelischen Siedlungsbau in den besetzten Gebieten scharf. Im Anschluss traf er Israels Premier Netanjahu.
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat "palästinensische Extremisten" für die seit Wochen anhaltenden Unruhen auf dem Jerusalemer Tempelberg verantwortlich gemacht. "Israel stellt in keiner Weise die bestehenden Regelungen für den Tempelberg in Frage, und das gilt schon für die vergangenen Jahrzehnte", erklärte der Ministerpräsident am Montag bei einem Treffen mit UN-Generalsekretär UN-Generalsekretär Ban Ki Moon. Dieser hat am Montag Gespräche mit der israelischen Führung über die Lage nach dem jüngsten Gaza-Krieg aufgenommen. Nach dem Treffen mit Netanjahu in Jerusalem war eine Zusammenkunft mit Staatspräsident Reuven Rivlin vorgesehen. Bei einem Besuch in Ramallah hatte Ban vorher den israelischen Siedlungsausbau in den Palästinensergebieten scharf verurteilt. Er äußerte auch Sorge über „wiederholte Provokationen an den heiligen Stätten in Jerusalem“. Diese schürten nur die Spannungen, sagte er nach einem Treffen mit dem palästinensischen Ministerpräsidenten Rami Hamdallah.
Ausschreitungen am Tempelberg
Am Morgen war es auf dem Jerusalemer Tempelberg erneut zu Auseinandersetzungen zwischen israelischen Sicherheitskräften und Muslimen gekommen. Anlass war ein Besuch des israelischen Ministers für öffentliche Sicherheit, Jitzchak Aharonovitsch, und des national-konservativen Abgeordneten Moshe Feiglin an der islamischen Stätte, wie die Zeitung „Jerusalem Post“ (Onlineausgabe Montag)
meldete. Die Polizei sperrte nach gewalttätigen Protesten das Areal für Juden. AFP/dpa/KNA