Humanitäre Krise: UN fordern Hilfe für Flüchtlinge in Afghanistan
Die UN sind besorgt über die Notlage in Afghanistan - Filippo Grandi, UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, fordert Hilfe für die Vertriebenen.
Kurz vor einer Geberkonferenz der Vereinten Nationen für Afghanistan an diesem Montag hat UN-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi davor gewarnt, dass die Menschen verstärkt versuchen könnten, das Land zu verlassen.
„Ein Wiederaufflammen der Kämpfe, schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen oder der völlige Zusammenbruch der Wirtschaft und der sozialen Grundversorgung“ würden womöglich dazu führen, dass die Afghanen im Ausland Zuflucht suchen. Doch die Nachbarländer, insbesondere Iran und Pakistan, hätten bereits Millionen aufgenommen, erklärte Grandi auf Anfrage des Tagesspiegels.
Allerdings: „Wir haben bisher keine größeren Bevölkerungsbewegungen in Richtung der Außengrenzen Afghanistans beobachtet.“
Derzeit sei die größte Herausforderung vor Ort vielmehr eine andere. „Mehr als 3,5 Millionen Afghanen sind im eigenen Land auf der Flucht, viele davon wegen der jüngsten Kämpfe.“ Diese Menschen benötigten besonders dringend Hilfe. „Mehr als die Hälfte der 38 Millionen Afghanen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen.“
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Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR werde auch weiterhin im Land bleiben und Notleidende versorgen, zum Beispiel mit Zelten, Decken und Bargeld, so Grandi. „Wir planen, unsere Anstrengungen zur Vorbereitung auf den Winter zu verstärken, insbesondere für die Vertriebenen, die im Freien leben.“