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Erdogan hat in den vergangenen Tagen immer wieder vor massenhafter Migration aus Afghanistan in Richtung Türkei und weiter in die EU gewarnt.
© Pavel Golovkin/Pool via REUTERS/File Photo

Merkel und Erdogan telefonieren über Lage in Afghanistan: Türkischer Präsident gegen „zusätzliche Belastung“ durch afghanische Flüchtlinge

Bundeskanzlerin und Präsident Erdogan einig: „Die Evakuierung schutzbedürftiger Menschen aus Afghanistan hat weiterhin höchste Priorität".

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat am Samstag mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan telefoniert und über die Lage in Afghanistan gesprochen. Wie die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer mitteilte, waren sich die Bundeskanzlerin und Präsident Erdogan einig, "dass die Evakuierung schutzbedürftiger Menschen aus Afghanistan weiterhin höchste Priorität hat".

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Nach Angaben der türkischen Regierung wies Erdogan in dem Telefonat aber auch darauf hin, dass die Türkei im Falle einer verstärkten Fluchtbewegung aus Afghanistan diese "zusätzliche Belastung" nicht tragen könne.

"Eine neue Migrationswelle ist unausweichlich, wenn in Afghanistan und im Iran nicht die erforderlichen Maßnahmen ergriffen werden", sagte Erdogan demnach. "Die Türkei, die bereits fünf Millionen Flüchtlinge (aufgenmmen) hat, kann keine zusätzliche Belastung von Migranten tragen."

Erst Stacheldraht, nun Beton. Die Türkei will eine Mauer bauen, um Flüchtlinge aufzuhalten.
Erst Stacheldraht, nun Beton. Die Türkei will eine Mauer bauen, um Flüchtlinge aufzuhalten.
© Ahmed Deeb/dpa

Erdogan hat in den vergangenen Tagen immer wieder vor massenhafter Migration aus Afghanistan in Richtung Türkei und weiter in die EU gewarnt. Wegen der erwarteten Zunahme der Zahl von Flüchtlingen aus Afghanistan hatte die türkische Regierung in den vergangenen Tagen bereits den Bau einer Grenzmauer zum Iran vorangetrieben.

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Nach Angaben der Bundesregierung vereinbarten Merkel und Erdogan in dem Telefonat auch eine enge Zusammenarbeit bei der Unterstützung der Arbeit internationaler Organisationen, insbesondere des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR), in Afghanistan und seinen Nachbarstaaten.

Die Türkei war in den vergangenen Monaten immer wieder zu Gesprächen mit Taliban-Anführern zusammengekommen. Dabei ging es unter anderem um ein Angebot Ankaras, den Flughafen von Kabul nach dem Abzug der US-Truppen zu schützen. Nach der Machtübernahme der Islamisten verlegte die Türkei, wie zahlreiche weitere Staaten, ihr Botschaftspersonal zum Flughafen. Hunderte Türken wurden aus dem Land in Sicherheit gebracht. (AFP)

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