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Ein Aktivist von Amnesty International mit symbolischen Fesseln. (Archiv)
© dpa/Wolfgang Kumm

Feldzug gegen Gülen-Bewegung: Türkischer Amnesty-Chef festgenommen

Taner Kilic wurde zusammen mit 22 anderen Anwälten in der Provinz Izmir festgesetzt. Ihm werden Verbindungen zur Gülen-Bewegung vorgeworfen. Der türkische Präsident Erdogan macht diese für den Putschversuch im letzten Jahr verantwortlich.

Die türkischen Behörden haben nach Angaben von Amnesty International den Landeschef der Menschenrechtsorganisation festgenommen. Taner Kilic werde verdächtigt, Verbindungen zum Netzwerk des muslimischen Predigers Fethullah Gülen zu haben, erklärte Amnesty am Dienstagabend. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan macht den in den USA lebenden Gülen für den missglückten Putschversuch vor knapp einem Jahr verantwortlich, bei dem 240 Menschen getötet worden waren. Die türkische Regierung hat seitdem rund 50.000 Menschen verhaftet und 150.000 aus meist öffentlichen Ämtern entlassen.

Amnesty-Generalsekretär Salil Shetty teilte mit, Kilic und 22 andere Anwälte seien in der Provinz Izmir festgesetzt worden. Sein Haus sei ebenso durchsucht worden wie das Amnesty-Büro. Es gebe derzeit aber keinen Hinweis darauf, dass die Festnahme von Kilic im Zusammenhang mit seiner Arbeit für Amnesty stehe. Auch sehe es nicht nach einem speziellen Vorgehen gegen die Organisation aus. Es sei unklar, weshalb Kilic verdächtigt werde, Verbindungen zum Gülen-Netzwerk zu haben. Die türkischen Behörden waren am Dienstagabend zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. (mm, Reuters)

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