Luftangriffe im Grenzgebiet: Türkei meldet Tötung von 200 Kurden in Syrien
Die türkischen Streitkräfte haben in Nordsyrien nach eigenen Angaben bis zu 200 kurdische Kämpfer getötet. Die Luftwaffe hatte im Grenzgebiet schwere Angriffe geflogen.
Die türkische Luftwaffe hat im Norden des Nachbarlandes Syrien ein Gebiet unter kurdischer Kontrolle bombardiert. Damit sollten die kurdischen Volksschutzeinheiten (YPG) getroffen werden, meldete die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu am Donnerstag unter Berufung auf die Armee.
Die kurdischen Volksschutzeinheiten sind in Syrien wichtigster Verbündeter des Westens im Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS). Sie beherrschen große Teile der Grenze zur Türkei. Insgesamt habe es am Mittwochabend im Gebiet um den Ort Um Chusch 18 Angriffe gegeben, meldete Anadolu. Dabei seien zwischen 160 und 200 "Terroristen" getötet worden. Die gewöhnlich gut informierte Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete hingegen zunächst keine Opfer.
Die Angaben von Anadolu ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Die Menschenrechtler berichteten, türkische Jets hätten Orte nahe der Grenze bombardiert. Diese ständen unter Kontrolle der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF). Diese werden von der YPG angeführt.Ankara will jedoch verhindern, dass die Kurden ihre Kontrolle in Syrien weiter ausbauen. Die YPG hat enge Kontakte zur kurdischen Arbeiterpartei PKK, die von der Türkei bekämpft wird. Die türkische Armee hatte im August eine Bodenoperation in Syrien begonnen, mit der sie Rebellen unterstützt. (dpa)
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