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Der tunesische Präsidentschaftskandidat Nabil Karoui nach seinem Entlassung aus dem Gefängnis.
© AFP/ Anis MIli

Nabil Karoui: Tunesischer Präsidentschaftsbewerber aus Haft entlassen

Nabil Karoui wurde von seinen Anhängern jubelnd vor dem Gefängnis nahe Tunis empfangen. Am Sonntag kommt es zwischen ihm und Kaïs Saïed zur Stichwahl.

Der tunesische Präsidentschaftskandidat Nabil Karoui ist aus der Haft entlassen worden. Vier Tage vor der Stichwahl um das höchste Staatsamt verließ der umstrittene Medienmogul am Mittwoch das Gefängnis nahe der Hauptstadt Tunis, wie ein AFP-Korrespondent berichtete. Einer seiner Anwälte hatte zuvor erklärt, ein Berufungsgericht habe die Entscheidung über Karouis Inhaftierung von Ende August aufgehoben. Zuvor waren alle Anträge auf Freilassung abgelehnt worden, zuletzt am 1. Oktober.

Der 56-jährige Karoui verließ das Gefängnis von Mornaguia, rund 20 Kilometer von Tunis entfernt, und wurde auf den Schultern seiner Anhänger unter Jubelrufen zu einer schwarzen Limousine getragen. Seine Partei hatte eine "Protestkarawane" organisiert. Am Mittwochmorgen waren einige Dutzend Menschen aus dem Süden Tunesiens in Richtung Tunies gefahren, um seine Freilassung zu fordern.

In Tunesien wird am kommenden Sonntag in einer Stichwahl über den neuen Präsidenten abgestimmt. Karoui stellt sich dann seinem Herausforderer, dem Jura-Professor Kaïs Saïed.

Karoui war am 23. August nur zehn Tage vor Wahlkampfbeginn wegen des Verdachts der Geldwäsche und der Steuerhinterziehung in Untersuchungshaft genommen worden. In der ersten Runde der Präsidentschaftswahl am 15. September landete er auf dem zweiten Platz hinter Saïed. Bei der Präsidentschaftswahl waren insgesamt zwei Dutzend Kandidaten angetreten. Saïed holte im ersten Wahlgang 18,4 Prozent der Stimmen, Karoui kam auf 15,6 Prozent. (AFP)

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