Russland-Affäre der US-Regierung: Trump zweifelt an Glaubwürdigkeit von Sonderermittler Mueller
Der US-Präsident hält den Chefermittler in der Russland-Affäre für parteiisch. Denn Robert Mueller sei "sehr, sehr gut befreundet" mit Ex-FBI-Chef Comey. Die Untersuchung sei "lächerlich", sagt Trump.
US-Präsident Donald Trump hat die Unbefangenheit des Sonderermittlers in der Russland-Affäre seiner Regierung in Zweifel gestellt. "Robert Mueller ist ein ehrenwerter Mann und wird hoffentlich ein ehrenwertes Ergebnis vorlegen", sagte Trump dem Sender "Fox News".
Doch gleichzeitig monierte Trump die enge Verbindung zwischen Mueller und Ex-FBI-Chef James Comey, den Trump im Zuge des Skandals gefeuert hatte. "Er ist sehr, sehr gut befreundet mit James Comey, und das ist sehr unangenehm", sagte Trump.
Mueller untersucht neben möglichen illegalen Absprachen zwischen Trumps Wahlkampfteam und Vertretern Russland auch, ob sich der US-Präsident womöglich in unzulässiger Weise in die FBI-Ermittlungen eingemischt hat. Mueller war Comeys Vorgänger an der Spitze der Bundespolizei FBI. Die beiden arbeiteten über Jahre hinweg eng zusammen.
Trump behauptete, Muellers Mitarbeiter seien alle Anhänger seiner früheren Kontrahentin Hillary Clinton. "Einige haben für Hillary Clinton gearbeitet", sagte er. "Die ganze Sache ist lächerlich."
Am Donnerstag hatte Trump per Twitter mitgeteilt, er habe keine Tonbandaufnahmen von Gesprächen mit Comey gemacht und solche auch nicht in seinem Besitz. Dies bekräftigte er noch einmal bei "Fox News".
Die "Washington Post" berichtete am Freitag, dass dem Geheimdienst CIA bereits im August 2016 stichhaltige Informationen vorgelegen hätten, wonach die Interventionen Russlands in den US-Wahlkampf von Präsident Wladimir Putin persönlich angeordnet worden seien. Die russische Regierung bestreitet aber bis heute jegliche Einmischung in den US-Wahlkampf.
Laut den CIA-Erkenntnissen erteilte Putin jedoch "spezifische Instruktionen", Clinton im Wahlkampf zu schaden und Trump zum Sieg zu verhelfen, schrieb die Zeitung. Die entsprechenden Informationen stammten demnach aus Quellen "im tiefen Inneren" der russischen Regierung.
Die Erkenntnisse lösten dem Bericht zufolge beim damaligen US-Präsidenten Barack Obama tiefe Besorgnis aus. Innerhalb der CIA sei ein eigenes Einsatzteam geschaffen worden. Letztlich beließ es die Obama-Regierung jedoch zunächst dabei, scharfe Warnungen an Moskau zu richten. Sanktionen wegen der mutmaßlichen russischen Hackerangriffe auf die Demokraten verhängte sie erst nach der Wahl. (Tsp mit AFP)