zum Hauptinhalt
Sollen Trump zufolge vorerst in Portland bleiben: US-Bundespolizisten. Hier bei einem Einsatz am 29. Juli 2020.
© AFP/Alisha Jucevic

Bis „Anarchisten und Agitatoren“ beseitigt sind: Trump will US-Bundespolizisten vorerst in Portland lassen

Trotz Streit mit mehreren Bundesstaaten – Trump will die Bundespolizei nun doch nicht aus Portland abziehen. Zuerst müsse es eine „Reinigung“ der Stadt geben.

US-Präsident Donald Trump will die Bundespolizei nun vorerst doch in Portland lassen. Dies kündigte er am späten Freitagabend (Ortszeit) im Online-Netzwerk Twitter an. Die Bundespolizei werde bleiben, bis die lokale Polizei "die Reinigung" der Stadt "von Anarchisten und Agitatoren" beendet habe.

Um die Entsendung der Bundespolizisten und ihren teilweise gewaltsamen Einsatz hatte es heftigen Streit zwischen Trump und mehreren Bundesstaaten gegeben. Die Regionalregierung von Oregon und die Bundesregierung hatten sich am Mittwoch eigentlich darauf geeinigt, dass die Bundespolizisten ab Donnerstag wieder schrittweise abziehen sollten.

Washington machte dabei zur Bedingung, dass die örtlichen Sicherheitskräfte die Sicherheit von Bundesgebäuden garantieren, was Gouverneurin Kate Brown zusagte.

Trump hatte nach Meinung von Kritikern mit der Entsendung von Bundespolizisten in die von den Demokraten regierte und seit Wochen von Protesten erschütterte Stadt die Lage weiter angeheizt. Die Bundespolizisten gingen wiederholt mit Tränengas und Gummigeschossen gegen Protestierer vor.

Für Empörung sorgten unter anderem Aufnahmen, die zeigten, wie Polizisten in Tarnkleidung Demonstranten festnahmen und in nicht gekennzeichnete Fahrzeuge brachten. Die örtlichen Behörden verlangten wiederholt einen Abzug der Bundesbeamten, tausende Menschen demonstrierten immer wieder gegen den Einsatz der Bundespolizei.

[Chaos First, America Second: Trumps gefährliches Spiel mit der Gewalt. Jetzt lesen mit TPlus.]

Die Demonstrationen in Portland haben ihren Ursprung in den Protesten nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis Ende Mai. Floyds Tod löste landesweite Demonstrationen gegen Rassismus und Polizeigewalt gegen Schwarze aus. Am Rande der meist friedlichen Proteste kam es wiederholt zu Ausschreitungen. (AFP)

Zur Startseite