zum Hauptinhalt
Mitt Romney war immer einer von Trump entschiedensten Gegner in der eigenen Partei. Doch jetzt nähern sie sich an.
© REUTERS

10 Tage nach der US-Wahl: Trump umwirbt Gegner für seine Regierung

Im Wahlkampf gehörte Mitt Romney zu den erbittertsten Gegnern des Kandidaten Trump. Der will ihn nun im Kabinett haben - als Außenminister. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Christoph von Marschall

Ist das ein Verzweiflungsakt? Oder wird es zum Befreiungsschlag? In Donald Trumps Welt ist natürlich nur das zweite überhaupt denkbar. Niederlagen gibt es nicht. Nur Erfolge und Siege.

Und wenn dazu eine Wendung nötig ist, die an Selbstverleugnung grenzt, dann ist auch das für den President-elect nur ein besonders kühner Schachzug.

Neben dem gesamten Bush-Clan gehört Romney, der Präsidentschaftskandidat von 2012, zu den Republikanern, die Donald Trumps Kandidatur von Anfang an bekämpft haben - ja: zu erkennen gaben, dass sie sie für ein intellektuelle Beleidigung ihres Verständnisses von modernem Konservatismus halten.

Verkünden muss die Wende Rudy Giuliani - ausgerechnet

Laut einem Bericht der "Washington Post" möchte sich Trump mit Romney treffen und ihm den Posten des Außenministers anbieten. Verkündet hat diese Volte Rudy Giuliani. Der hatte sich im Verein mit mit Newt Gingrich selbst Hoffnungen auf Ministerämter gemacht, den diplomatischen Chefposten oder das Amt des Justizministers. Beide sind aber Figuren von gestern. Diese beiden Personen als Anwärter auf Kabinettsposten hätten den Eindruck verstärkt, dass Trump nicht viel Auswahl hat. Und die erstklassigen Anwärter ihn meiden.

Ohnehin mehren sich die Gerüchte, in Trumps "Transition Team" herrsche Chaos. Und der Chef suche dringend nach einem Erfolg, um die Kritiker mundtot zu machen.

Zur Startseite