zum Hauptinhalt
US-Präsident Donald Trump.
© Jonathan Ernst/Reuters

Nach Bann bei Facebook: Trump ergreift Partei für ultrarechte Aktivisten

Facebook sperrt die Konten von ultrarechten Kommentatoren in den USA – die bekommen nun Unterstützung vom US-Präsidenten.

Nachdem Facebook eine Reihe von ultrarechten Aktivisten aus den USA und Großbritannien von seinen Seiten verbannt hat, bezieht US-Präsident Donald Trump Stellung – er macht sich für die Gesperrten stark. In den Vereinigten Staaten gebe es Meinungsfreiheit, schrieb Trump auf Twitter. Er werde die Zensur amerikanischer Bürger in sozialen Medien genau beobachten. Zudem retweetete der US-Präsident zahlreiche Kurznachrichten der Betroffenen, die sich über die Sperrung beschwerten.

Von der Sperre betroffen sind unter anderem der einflussreiche amerikanische Verschwörungstheoretiker Alex Jones, der die Website „Infowars“ betreibt. Blockiert wird außerdem der britische Provokateur Milo Yiannopoulos, der immer wieder mit frauenfeindlichen Sprüchen und rassistischen Bemerkungen an die Öffentlichkeit gegangen ist und in der Vergangenheit für das Portal „Breitbart News“ schrieb. Von dem Bann betroffen ist auch Louis Farrakhan, Chef der radikalen religiös-politischen Organisation „Nation of Islam“, wie es in einer Stellungnahme des Unternehmens vom Donnerstag hieß. Blockiert sind auch der britische Verschwörungstheoretiker Paul Joseph Watson und der Hollywood-Schauspieler James Woods.

Persönlichkeiten, wie Woods und Watson würden von den Plattformen unfair behandelt, twitterte Trump. „Es wird immer schlimmer für Konservative in den sozialen Netzwerken“.

Facebook sah sich zuletzt wachsendem Druck ausgesetzt, seine Regeln im Umgang mit hassererfüllten und diskriminierenden Kommentaren konsequenter durchzusetzen. Das Unternehmen betonte nun, Facebook habe schon immer Individuen oder Organisationen verbannt, die Gewalt und Hass beförderten. „Der Prozess zur Bewertung potenzieller Regelverletzer ist umfangreich und hat uns zu unserer Entscheidung geführt, diese Konten heute zu entfernen.“

Jones hat in der Vergangenheit unter anderem die These verbreitet, dass die US-Regierung an den Anschlägen am 11. September 2001 in New York beteiligt gewesen sei. Auch behauptete er, dass der Amoklauf an der Sandy Hook High School von Schauspielern inszeniert worden sei. Sein Facebook-Konto hatte das Unternehmen bereits gesperrt, nun nahm es seinen Instagram-Account ins Visier. (Tsp, dpa)

Zur Startseite