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Donald Trump beim Silvesterempfang in Mar-a-Lago (Archivbild vom 3. Januar 2020)
© dpa/AP/Evan Vucci

125.000 Dollar für Foto und Privatdinner: Trump bittet seine Anhänger kräftig zur Kasse

Ex-US-Präsident Trump lädt zu horrenden Preisen in sein Anwesen, um vorgeblich Kongresskandidaten zu unterstützen. Doch eigentlich geht es um ihn.

Wer Donald Trump einmal persönlich erleben möchte, sollte sich den 23. Februar vormerken – vor allem aber genug Geld haben. In knapp drei Wochen lädt der frühere US-Präsident zu einem „Take Back Congress Candidate Forum“ auf sein Luxusanwesen Mar-a-Lago in Florida, Palm Beach.

Unter dem Trumpschen Motto „Make America Great Again, Again“, mit dem er für eine Wiederwahl antrat, geht es vordergründig darum, Kandidaten für die im Herbst anstehenden Midterm-Wahlen zu unterstützen. Für die rechnen sich die Republikaner Chancen aus, Mehrheiten in den Kammern des Kongresses zu holen – um dann Präsident Joe Biden, dessen Zustimmungswerte sinken, in der zweiten Hälfte seiner Amtszeit das Regieren schwer zu machen.

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Wem das alles also Grund genug ist, Trumps Einladung zu folgen, der sollte sich die Preisliste für den 23. Februar genau anschauen – und auch besser seinen Kontostand prüfen.

Satte 250.000 Dollar für ein Paar (umgerechnet gut 221.000 Euro) oder 125.000 Dollar für einen Einzelgast kosten die teuersten Tickets für die Teilnahme an der Trump-Show, wie „New York Times“-Reporterin Maggie Haberman berichtete.

Geboten werden dafür ein Foto mit Trump sowie ein Privatessen mit ihm, beste Plätze beim Kandidatenforum und für die ersten zehn Rückmelder die Option, einen Aufenthalt von zwei Nächten in Mar-a-Lago zu buchen. Die müssten dann natürlich extra bezahlt werden.

Für deutlich weniger Geld, 100.000 Dollar pro Paar, muss man auf die Übernachtungsoption sowie das Privatessen mit Trump verzichten. Immerhin gibt es noch ein Foto mit ihm, während man beim Dinner mit den Kandidaten vorliebnehmen muss. Ist einem das Foto mit Trump nicht so wichtig, kann man noch einmal 50.000 Dollar sparen. Dafür gibt ein Bild mit den Kandidaten.

Donald und Melania Trump bei einer Gala in Mar-a-Lago (Archivbild von 2017)
Donald und Melania Trump bei einer Gala in Mar-a-Lago (Archivbild von 2017)
© dpa/AP/Evan Vucci

Dabei spielen die republikanischen Kongressanwärter für die wichtigen Midterms bei Gastgeber Trump offenbar nur eine Nebenrolle. Denn das Geld aus dem „Take Back Congress Candidate Forum“ fließt der „New York Times“ und auch dem britischen „Guardian“ zufolge nicht in die Kasse der Partei, sondern in Trumps „Super Pac“. Solch ein „Political Action Committee“ kann unbegrenzt Spenden einsammeln, ohne dass damit Kandidatinnen oder Kandidaten direkt unterstützt werden.

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Trump, der gerade im großen Stil Geld einsammelt und dafür der „New York Times“ zufolge auch Aufenthalte in seinem Luxusanwesen als Prämie ausschreibt, geht es am 23. Februar nur augenscheinlich um die Kongresskandidaten der Republikaner. An die soll der Zeitung zufolge noch kein Geld von Trump geflossen sein.

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Der Ex-Präsident hat andere Ziele. Er weigert sich weiterhin, seine Niederlage bei der Wahl vom November 2020 einzuräumen. Bislang hat der 75-Jährige nicht offiziell angekündigt, sich 2024 um eine Wiederwahl bewerben zu wollen – er deutet es aber immer wieder an.

Und bei den Republikanern ist bislang kein aussichtsreicher Gegenkandidat in Sicht, falls sich Trump tatsächlich erneut um die Kandidatur bemühen sollte.

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